Illenau-Theater präsentiert den »Zauberer von Oz«
Mit einer quicklebendig gespielten, höchst phantasievollen Inszenierung des »Zauberers von Oz« faszinierte am Samstag das junge Ensemble des Illenau-Theaters. Vorsitzender Alexander Schneider hatte am Ende neben Blumen vor allem Worte voller Anerkennung für eine herausragende Teamleistung.
Dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene neben Herz und Verstand auch viel Mut brauchen, um mit sich, anderen und dem Leben insgesamt gut zurecht zu kommen, gehört zu den bekannten Erfahrungen, wie der Wunsch, die Lösungen, das richtige Maß an Herz, Mut und Verstand wie von Zauberhand zu erhalten. Nicht zuletzt machen hexenhafte Widerstände das Leben zum Hindernislauf und lassen es, wie bei dieser großartigen Geschichte von Lyman Frank Baums, die im Illenau-Theater in der Bearbeitung von Peter Raffalt und Klaus Missbach gespielt wird, als abenteuerlich-spannende Reise erfahren.
Beste Unterhaltung
Den Regisseurinnen Rosa Maria Gannuscio und Eveline Schneider sowie dem weiterhin höchst produktiven Theater ist zu diesem »Zauberer« zu gratulieren. Dickes Lob gilt in erster Linie den Kindern und Jugendlichen, die auf den Brettern des Maison de France überzeugten. Effektvoll-witzige Dialoge, mitreißende Lieder und schön ausgespielte, nachdenklich machende, aber auch spannende Passagen gaben den Charakteren und dem Stück insgesamt viel Frische und Leben.
Ob Sofia Friedmann als »Dorothy«, die weg vom »grausamen« Leben und Buntes entdecken will, Klara Kininger als verstandloser »Stroh-Mann«, Alyssa Schneider als mutlose Löwin oder »Blechmann« Jonathan Schindler, der ein Herz sucht – alle Akteure zeigten sich im Team und als Einzeldarsteller stark. Ausgezeichnete Probenarbeit ist dem Regieteam zudem zu attestieren.
Als Hexen brachten Nina Morhard, Lisa Graf und Ida Tisch viel Spannung ins Geschehen. Flora Graf gab zur südländisch temperamentvollen »Südhexe« Aline Roüast eine »Lorenella«, die von ausgezeichneter Begabung zeugt. Immer die Herzen des Publikums hatten die drei quirligen »Mümmlerinnen« Vivienne Schneider, Tiffany Back und Lathisa Justus. Nicht zuletzt gaben Horst Kügelgen als »Zauberer von Oz«, Jürgen Schulze als Onkel Henry und Tamara Hagemann als aufdringlich besorgte Tante Em einen sicheren und souveränen Rahmen.
Zu wünschen ist Acherns »Zauberer von Oz« in seinen weiteren Aufführungen viel Leben und Freude, wie bei der Premiere. Das Publikum hatte einen wunderbaren Samstagnachmittag. Entsprechend herzlich war der Schlussapplaus. Produktionsleiter Jürgen Schulze bezog mit einem Blumengruß auch das Malerinnenteam für eine mustergültig flexible Kulisse, den handwerklichen Mitarbeiter und Nicole Falkner in den Dank ein. »Aus einer Notsituation heraus hast du es in drei Tagen geschafft, die Technik heute perfekt zu fahren.«