Ilona Wälde stellt im "Diersheimer Winter" aus
„Naturmaterialien in Kombination mit Farbe habe ich bisher noch nirgends gesehen“, freute sich Ortsvorsteherin Doris Bleß bei der Vernissage über die außergewöhnlichen Bilder von Ilona Wälde. „Carpe diem – nutze den Tag – und am liebsten nutzt Wälde den Tag, indem sie Schönes erschafft – sei es im Garten oder zwischen den vier Ecken einer Leinwand“, führte Claus Baumert vom Team des Diersheimer Winters ein. Zur Kunst kam die 66-Jährige durch die Bewältigung von Lebenskrisen.
Künstlerisch verarbeitet
2007/2008 hatte sie diese Krisen überwunden, fühlte sich aber noch nicht frei. Sie begann mit Schwemmholz Bilder zu gestalten. „Das Gestalten der Bilder und dabei alle meine plagenden Gefühle auf Leinwand zu bringen, befreite mich und war wie ein Abschluss“, erklärte Wälde rückblickend. Später fing sie das Arbeiten mit Rinde an. Davor war sie lange mit der Kamera unterwegs, um ihren Fokus auf andere Dinge zu lenken. „Als ich dabei die Platanenrinde fand, wollte ich daraus etwas machen, was einen Wert hat“, beschrieb Wälde.
Alter und Vergänglichkeit sind weitere Themen, die die Künstlerin bewegen – und sie wollte etwas Bleibendes schaffen. „Ein Stück Rinde schaut im Wald niemand an, aber auf einer Leinwand schon – dadurch bekommt sie eine neue Wertigkeit und ihr wird wieder Leben eingehaucht.“ Für das Integrieren von Farben versuchte Wälde fünf Jahre Künstler aus dem Internet zu kopieren, was sie frustrierte. Ihren eigenen Stil fand sie ab 2010 durch das Arbeiten mit Rinden, mit denen ihre erste Serie entstand. Einen Malkurs besuchte sie nie.
Durch die Kopierversuche eignete sie sich allerdings viele Techniken an. „In meinem Kopf machte es plötzlich klick und ich bekam eigene Ideen“, beschrieb die Künstlerin. Seither probiert sie viel mit Farben – Harmonie ist ihr dabei sehr wichtig – und experimentiert mit neuen Techniken, wie bei der Serie „Fließende Harmonie“. „Hier sehen wir Bilder, in denen die Farben tatsächlich fließen – mehr oder weniger vom Zufall gesteuert“, beschrieb dies Baumert. Dabei würden sich quellende farbige Wolken oder filigrane Strukturen bilden, die an bunte Korallenriffe erinnern.
Bei der Werkserie „Schätze der Natur“ findet Wälde zuerst die Rinde, woraus sich ihr Bild mit den umgebenden Acrylfarben, aufgepeppt mit Spritzern und eventuell Schriftpassagen, entwickelt.
Die Rinde wird mit Spachtelmasse auf der Leinwand fixiert. Da die Künstlerin Musik liebt, erinnern viele ihrer Rindenbilder an Instrumente. Wäldes erste Ausstellung war 2012 in der Kehler Stadthalle.
Die Werkserie „Schätze der Natur“ befindet sich im Rathaussaal. Die zweite Serie „Fließende Harmonie“ ist im oberen Treppenhaus zu finden, während sich die dritte Serie mit christlichen Symbolen, Engel- und Kreuzbildern, passend zur Weihnachtszeit, im unteren Treppenhaus befindet.
Öffnungzeiten
Die Ausstellung ist bis Dienstag, 6. Februar, montags von 15 bis 18 Uhr, dienstags von 17 bis 19 Uhr und mittwochs von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr geöffnet. Die Bilder können gekauft werden. Am Sonntag, 17. Dezember, ist die Künstlerin von 14 bis 17 Uhr in der Ausstellung anwesend. Weitere Infos unter www.ilona-kunst.de.⇒em