Achern / Oberkirch
Immer auf der Höhe der Zeit
Josef Budai
04. August 2011
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Dass der SV Freistett auf eine 90-jährige Erfolgsgeschichte blickt, verdankt der Verein nicht zuletzt seinen modernen Spielanlagen. Diese lockten schon vor vielen Jahren international bekannte Sportler ins Hanauerland.
Rheinau-Freistett. Auf 90 Jahre bewegte und erfolgreiche Vereinsgeschichte blickt der SV Freistett 2011 zurück. Entsprechend gefeiert wird das Jubiläum von morgen, Freitag, bis Sonntag, 7. August, mit einem abwechslungsreichen Programm, bei dem Fußball und musikalische Unterhaltung im Mittelpunkt stehen.
Ihren Anfang hatte die Erfolgsgeschichte SV Freistett im ehemaligen Gasthaus »Zum Salmen«. Dort gründeten am 31. Juli 1921 die Sportbegeisterten Otto Boch, Richard Leimbach, Karl Kirschenmann, Friedrich Feßler, Otto Kopf, August Klotter, Otto Mast und weitere Mitstreiter den Sportverein Freistett und wählten Benjamin Karcher zu ihrem Vorsitzenden. Fortan konnten sich die Mitglieder einem breitgefächerten Angebot widmen.
Fußball setzte sich durch
Anfangs musste sich zwar der Fußball noch gegen viele Vorurteile behaupten, doch ließ er sich bekanntlich nicht mehr aufhalten und dominierte später auch beim jungen SVF. Bis zum Zusammenschluss mit dem Turnerbund Freistett zum Turn- und Sportverein Freistett 1934 wuchs die Zahl der Aktiven ständig an.
Eine zweite Mannschaft, Jugend- und Schülerfußballer nahmen den Spielbetrieb auf. Es wurde auch Faustball gespielt. Bereits ab 1922 gehörten Leichtathletikwettkämpfe – die »Hanauer Kampfspiele« – zum Jahresprogramm und fanden große Resonanz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein im September 1946 neu gegründet und schon 1948 initiierte Fritz Matuschek die Wiederbelebung der »Hanauer Kampfspiele«. Unter dem Vorsitz von Wilhelm Siehl wurde der Sportplatz ab Dezember 1949 umgebaut und mit einer 333 Meter langen Laufbahn, einer Aschenbahn, versehen. 1951 erfolgte die Fertigstellung des Sporthauses mit Umkleiden, Duschen und einer Tribüne. Auf der Aschenbahn starteten so bekannte Sprinter wie der Europameister Heinz Fütterer und der Olympia-Zweite Karl Kaufmann (beide KSC).
1971 folgte mit der Einweihung des Maiwaldstadions ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Die Stadt Rheinau mit ihrem Bürgermeister und heutigen Namensgeber des Stadions, Friedrich Stephan, übergab dabei eine moderne Wettkampf- und Sportstätte mit Kunststoffbahn für die Sportler. Diese Bahn sorgte regional für einiges Aufsehen und lockte viele Leichtathleten, darunter etliche aus der Weltspitze, nach Freistett.
Neues Sporthaus gebaut
Auf Initiative und unter der Regie des damaligen Vorsitzenden Rolf Hügel wurde in Eigenarbeit ein neues Sporthaus gebaut. Die Fußballer hatten ab diesem Zeitpunkt zwei Plätze für ihren Spielbetrieb und die Leichtathleten fanden optimale Trainingsbedingungen vor. Die »Hanauer Kampfspiele« erfuhren einen weiteren Aufschwung, die Teilnehmerzahlen nahmen zu und die elektronische Zeitmessung wurde eingeführt. 1995 wurde der Name der überregionalen Veranstaltung in »Hanauerland-Spiele« geändert. Um die Attraktivität weiter zu steigern, führten die Verantwortlichen Preise für die Tagesbesten und für Stadionrekorde ein. So wurde 1995 beim Stabhochsprung der Frauen ein neuer deutscher Rekord nur knapp verfehlt, und bei den Männern fanden sich regelmäßig Athleten der Spitzenklasse ein. Daneben fand auch Olympiasiegerin Heike Drechsler, Stabhochsprung-Ass Tim Lobinger und Speerwurfmeisterin Christina Obergföll den Weg nach Freistett.
Neben der Fußballabteilung, die sich ebenso positiv weiterentwickelte, wird beim SVF Breitensport für alle Altersgruppen betrieben. Ein bemerkenswertes Projekt wurde 2010 unter der Regie des Vorsitzenden Manfred Risch mit dem neuen Kunstrasenplatz realisiert.