In Achern entstehen rund 800 neue Wohnungen
Die Stadt Achern sieht sich gut gerüstet für die Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt. In den vier großen Industriebrachen der Stadt sollen in den nächsten fünf, sechs Jahren 800 Wohnungen entstehen, auf 15 Prozent der Wohnflächen preisgünstige Wohnungen.
Einerseits herrscht in Achern gerade bei preisgünstigen Wohnungen ein riesiger Bedarf, andererseits gibt es in der Hornisgrindestadt vier Industriebrachen, auf denen teils preisgünstige Wohnungen entstehen sollen.
Ende 2017 gab es in Achern 59 gebundene Sozialmietwohnungen. Aktuell sind es noch 42 gebundene Sozialwohnungen, deren Bindung aber bis 2020 ausläuft, wie Michael Gegg-Seidler (Foto) vom Fachgebiet Baurecht der Stadt Achern erklärt.
In Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsverbänden, den Stadträten sowie Geldinstituten wurde von der Stadtverwaltung eine speziell auf Achern zugeschnittene Konzeption entworfen. Der Vorschlag der ABL, eine Wohnbaugesellschaft zu gründen, wäre aus finanziellen Gründen nicht darstellbar gewesen, wie OB Klaus Muttach betont.
Stadt macht Vorgaben
Das Konzept sieht vor, dass beim Bau einer Geschossfläche für Wohnnutzung von mehr als 600 Quadratmetern 15 Prozent der neu entstandenen Wohnfläche als preisgünstige Wohnungen auf den Markt gebracht werden müssen. Da die Stadtverwaltung Herr des Verfahrens ist, kann sie den Investoren entsprechende Vorgaben machen. Diese werden durch einen städtebaulichen Vertrag festgelegt. Dank einer Grunddienstbarkeit würden die Vorgaben auch für eventuelle Nachfolger gelten, wie OB Klaus Muttach betont.
Mit dem Acherner Modell werden über 100 preisgünstige Wohnungen (pro Quadratmeter nicht mehr als derzeit 5,64 Euro) geschaffen, ohne dass soziale Brennpunkte entstehen, so Michael Gegg-Seidler. Das Modell sorge für eine Durchmischung. Die Bindungsfrist für die Bereitstellung der preisgünstigen Wohnungen ist auf 15 Jahre ab Bezugsfertigkeit festgelegt. Der begünstigte Personenkreis soll, so die Stadtverwaltung, nicht ausschließlich an einem sozialhilferechtlichen Status orientiert werden, sondern alleine das Haushaltseinkommen soll maßgebend sein.
Zudem sollen, so erklärt OB Klaus Muttach, im Bereich der Danziger Straße zwei Mehrfamilienhäuser mit voraussichtlich je neun Wohnungen entstehen. Dabei könnte ein Gebäude von der Stadt errichtet und dem vom Gemeinderat beschlossenen Konzept entsprechend auf den Markt gebracht werden.
Besonders erfreut ist der Acherner Oberbürgermeister darüber, wie rasch die Umwandlung des O-I-Areals fortschreitet. Die Karl-Gruppe gehe hier sehr professionell vor. Das Lott-Areal ist am Montag Thema im Gemeinderat. Noch nicht so weit wie diese beiden Projekte sind die Illenau-Wiesen, für die 2019 ein Satzungsbeschluss erfolgen soll, und das Süwag-Areal.
Neue Wohnungen
Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass in den vier Industriebrachen in Achern grob gerechnet rund 800 Wohnungen entstehen. Diese würden sich wie folgt verteilen:
▸ rund 400 Wohnungen auf dem ehemaligen O-I-Areal;
▸ rund 60 Wohnungen auf dem ehemaligen Gelände Lott in Oberachern;
▸ rund 150 Wohnungen auf dem einstigen Süwag-Gelände;
▸ rund 190 bis 200 Wohnungen auf den illenau-Wiesen.