In Achern sind nun öffentliche Gebäude und die Volksbank zu
Die Stadtverwaltung macht nach den Kitas und Schulen auch die Stadtbibliothek, alle Hallen und Proberäume dicht. Am Dienstag beginnt zudem die Notbetreuung für systemrelevante Familien.
Der Corona-Krisenstab der Stadtverwaltung Achern unter Leitung von Oberbürgermeister Klaus Muttach hat festgelegt, dass parallel zur Schließung der städtischen und kirchlichen Kitas und der Schulen Notgruppen eingerichtet werden – und zwar für Kitakinder und für die Schüler aller städtischen Schulen der Klassen 1 bis 6 in der jeweiligen Kita oder Schule. Das teilt die Stadtverwaltung am Montag mit.
Wer dazu gehört
In diesen Notgruppen werden Kinder von Eltern betreut, die in systemrelevanten Berufen arbeiten. Dazu zählen insbesondere die Sektoren Energie, Wasser, Ernährung, Informationstechnik und Telekommunikation, Gesundheit, Finanz- und Versicherungswesen, Transport und Verkehr, wie es heißt. Zur systemrelevanten Infrastruktur zählt des Weiteren die gesamte medizinische und pflegerische Versorgung einschließlich der notwendigen Unterstützungsbereiche, der Altenpflege und der ambulanten Pflegedienste sowie das Notfall- und Rettungswesen einschließlich Katastrophenschutz.
Kindergartenkinder und Schüler haben am Montag ein Merkblatt und einen Antrag erhalten, mit dem die Betreuung in einer Notgruppe beantragt werden kann. Alle infrage kommenden Kinder bringen den Antrag am Dienstag zu den üblichen Aufnahmezeiten in die Kitas, Schüler um 8 Uhr in ihre Schule mit.
Um auch in den Notgruppen das Infektionsrisiko zu minimieren, sind sie auf grundsätzlich zehn Kinder beschränkt. Bei Bedarf werden insbesondere in den großen Einrichtungen mehrere Notgruppen gebildet. Kindergarten- und Schulleitung stimmen die Anträge für die Notfallbetreuung mit der Stadt ab, im Zweifelsfall entscheidet die Stadtverwaltung über die Aufnahme.
Für die Notgruppen in den Kitas sei das Mittagessen im bisherigen Umfang gewährleistet, heißt es, besondere Hygienevorkehrungen seien aufgrund der aktuellen Infektionslage selbstverständlich. Die Schüler werden gebeten, ihre Verpflegung mitzubringen.
Räte tagen nicht mehr
Wegen der Corona-Krise sind alle städtischen Veranstaltungen einschließlich der Sitzungen von Gemeinderat und Ortschaftsräten bis auf Weiteres abgesagt – auch die Kreisputzete, die im Herbst nachgeholt werden soll.
Um Schutz vor einer Infektion durch den Coronavirus zu haben, ist ein Sicherheitsabstand von 1,50 Meter wichtig. Menschenansammlungen, bei denen dies nicht gewährleistet ist, sind zu vermeiden, größere Menschenansammlungen werden ohnehin verboten.
Deshalb schließt die Stadtverwaltung mit sofortiger Wirkung ihre öffentlichen Einrichtungen wie Stadtbibliothek und Jugendtreff. Von der Schließung betroffen sind auch die Sporthallen, Proberäume und alle anderen städtischen Gebäude. Sie stehen ab sofort und bis auf Weiteres für Proben, Übungs- oder Trainingsbetrieb nicht zur Verfügung.
Brautpaare werden aufgefordert, Trauungen im kleinen Kreis zu zelebrieren, Trauerfeiern und Beisetzungen sollten ebenfalls nach Möglichkeit im engeren Kreis mit maximal 50 Personen stattfinden. Die Bestuhlung wird angepasst.
Die Bürger werden gebeten, die Dienstleistungen der Stadtverwaltung nach Möglichkeit später oder telefonisch oder per E-Mail wahrzunehmen. Der Zutritt zu den Räumen der Stadtverwaltung und der Ortsverwaltungen läuft nach Terminabsprache.
Hotline für alle Fragen
Klaus Muttach: „Mir ist wichtig, dass die Stadtverwaltung und die Ortsverwaltungen in dieser außergewöhnlichen Krisensituation trotzdem für Rat suchende Menschen erreichbar bleiben. Neben den üblichen Dienstleistungsangeboten wird eine Corona-Hotline unter • 078 41/ 642 1950 eingerichtet.“ Menschen, die Hilfe beim täglichen Bedarf benötigen, wenden sich in den Stadtteilen an die Ortsverwaltung, für Achern und Oberachern an die Hotline. Gleichzeitig können sich hier Menschen melden, die Menschen in Not, etwa durch Übernahme von Einkäufen, helfen möchten.
„Ich appelliere in dieser außergewöhnlichen Situation an die Solidarität aller“, sagt OB Muttach, „gerade Menschen, die unter der Reduzierung der sozialen Kontakte leiden, sollten nicht vergessen werden“. Das Telefon oder digitale Kommunikationswege schaffen hier gute Möglichkeiten, heißt es. „Persönlich werde ich beispielsweise die Jubilarbesuche durch ein persönliches Telefonat ersetzen, in gleicher Weise verhalten sich die Ortsvorsteher“, sagt Klaus Muttach abschließend.
Volksbank schließt Türen, Sparkasse nicht
Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, sind ab Dienstag, 17. März, in den Geschäftsstellen der Volksbank in der Ortenau die Mitarbeiter nicht mehr persönlich, sondern nur noch per Mail und Telefon zu den üblichen Zeiten erreichbar. Diese Maßnahme gilt laut Presseinfo der Volksbank Achern vorerst bis zum 3. April. Die Geldautomaten und Serviceterminals stehen zur Verfügung.
Die Sparkasse Offenburg/Ortenau bittet laut Presseinfo darum, Bankbesuche auf das Nötigste zu beschränken. Schließungen von Geschäftsstellen seien noch nicht vorgesehen, könnten aber kommen. In den Kundenzentren und Geschäftsstellen bestehe eine potenzielle Ansteckungs- und Verbreitungsgefahr. Beratungen und größere Bankgeschäfte sollten telefonisch vereinbart werden.