1994 sind nach Auszählung des Landrats­amts Ortenaukreis von den 2500 Wahlberechtigten in Ottenhöfen 1935 zur Wahl gegangen – 77,4 Prozent. »An diese Bundestagswahl kann ich mich sehr gut erinnern«, sagt der Ottenhöfener CDU-Vorsitzende Michael Schneider, der schon mit 17 in die Politik eingestiegen ist. »Wir hatten eine große Wahlveranstaltung in der Schwarzwaldhalle mit unserem Wahlkreiskandidaten Wolfgang Schäuble. Und das Interesse war sehr groß.«

Damals sei es um die Veränderungen nach der Deutschen Einheit gegangen, erinnert sich Schneider. »Wie kann Deutschland zusammenwachsen? Wie können die Aufgaben finanziert werden? Fragen wie diese haben die Menschen bewegt.«

Einfluss schwer messbar

19 Jahre später, bei den Bundestagswahlen 2013, sank die Wahlbeteiligung in Ottenhöfen zwar auf 71,58 Prozent, die CDU lag aber wie schon 1994 weit vorne bei den Wählern. Die Partei erzielte immer noch 64,24 Prozent – 1994 waren es 67,38 Prozent. Ob die Arbeit der CDU-Fraktion im Gemeinderat das Wahlverhalten der Ottenhöfener beeinflusse, sei schwer messbar, sagt Schneider. 

Themen ändern sich

»Als Parteimitglied oder als Gemeinderat gibt man mit seiner Einstellung und der Arbeit, die man macht, ein Bild in der Öffentlichkeit ab«, weiß der Vorsitzende. Das trage zum Gesamtbild einer Partei bei, aber Wahlentscheidungen würden auch immer von den aktuellen Themen abhängen. Und die können sich kurzfristig ändern. »Es ist auch etwas wie im Sport. Jeder Sportler will gewinnen. Das kann er nur, wenn er sich gut vorbereitet und einen unbedingten Siegeswillen hat«, sagt Schneider. 

Er selbst sei mit 24 in die CDU eingetreten. Dazu beigetragen habe, dass in seiner Familie immer über Politik geredet sowie kritisch und kontrovers diskutiert wurde. »Wesentlich ist natürlich auch, dass meine Großeltern schon im Zentrum und später auch wie mein Vater in der CDU aktiv waren«, verrät der CDU-Vorsitzende.