In Rheinau regt sich Unmut über Kehler Untätigkeit
Das Lkw-Lenkungskonzept, bei dem Rheinau insbesondere auf Entscheidungen aus Kehl angewiesen ist, stockt. Christian Dusch (CDU/FWG) brachte das Thema am Mittwoch im Gemeinderat zur Sprache.
»Was weiß der Ortsvorsteher, was wir nicht wissen?« Diese Frage richtete CDU/FWG-Vorsitzender Christian Dusch am Mittwoch in der Sitzung des Gemeinderates an Bürgermeister Michael Welsche. Er nahm dabei Bezug auf einen Artikel der Kehler Zeitung vom 5. April (»Wir sind nicht zufrieden«), in dem Goldscheuers Ortsvorsteher Richard Schüler berichtete, dass das Landratsamt nicht bereit sei, das von Kehl, Rheinau, Willstätt und Neuried beschlossene Lkw-Lenkungskonzept zu akzeptieren. Seit dieses im Februar 2017 vom Kehler Gemeinderat abgesegnet worden sei, tue sich nichts. Notfalls, so Schüler in dem Artikel, müsse eine »kehl-spezifische« Lösung her.
»Der Antrag ist noch nicht gestellt«, erklärte Welsche. Zwei Kehler Stadtteile, Goldscheuer und Leutesheim, wünschen ein alternatives Lkw-Lenkungsmodell, das auch Auswirkungen auf Rheinau hätte. »Wir haben unsere Entscheidung getroffen«, meinte Welsche und erinnerte an die langwierigen Beratungen.
»Sind wir von Kehl abhängig?«, wollte Dusch wissen und monierte, dass es kein klares Signal aus Kehl gebe, wie es eine Lösung geben könne. Welsche erklärte, dass er OB Toni Vetrano gebeten habe, dass in den beiden Stadtteilen endlich eine Entscheidung getroffen werde, denn klar sei: »Wir können das Konzept nicht alleine machen.«
Kritik auch aus Linx
Dass sich bei der Umsetzung des Lkw-Lenkungskonzeptes und des Lärmaktionsplans nichts tut, monierte auch ein Bürger am Dienstag im Linxer Ortschaftsrat. In Linx wurde damals dem LKW-Lenkungskonzept zugestimmt sowie im Rahmen des Lärmaktionsplans nachts für 30km/h sowie am Tag weiterhin für 50 km/h entschieden. Weiter störte es ihn, dass in der südlichen Linxer Ortseinfahrt sogar 70km/h erlaubt sind, so dass überhaupt erst innerorts langsam auf 50km/h abgebremst werde. So würden eigentlich alle viel zu schnell in den Ort hineinfahren, was neben den Gefahren für Fußgänger und Radfahrer eine erhebliche Lärmbelästigung darstelle.
Ortsvorsteherin Annette Sänger erklärte, dass der Rat schon mehrfach versucht habe, das Ortsschild weiter südlich zu platzieren, dies aber bei der Verkehrsschau jedes Mal abgelehnt worden sei. »Wir nehmen es dieses Jahr wieder mit auf und bleiben dran.«
Der Forderung nach mehr Kontrolle durch Blitzer möchte sie ebenfalls nachkommen.