»Iontach« nimmt Gäste mit auf die grüne Insel
»Iontach«, drei Musiker, die sich der traditionellen irischen Musik verpflichtet haben, setzten am Freitag den Schlusspunkt hinter die Veranstaltungsreihe 2017 im Ku-Stall. Ein gebührender Abschluss, denn Iontach ist eine feste Institution. Die drei Musiker fühlten sich sichtlich wohl auf der publikumsnahen Bühne, die kaum Platz bot für ihre vielen Instrumente: Flöten und Geigen, Akkordeon und das Concertina – ein kleines Musikinstrument, das gespielt wird, indem man einen zentralen Blasebalg zwischen den Händen ausdehnt und zusammendrückt – Gitarre, Bouzouki, Cello und ein Keyboard kamen zum Einsatz und sorgten für einen speziellen Abend. Denn singen und Geschichten erzählen konnten sie zudem, und so wurde aus dem Ku-Stall ein irisches Pub, das nur noch Platz gebraucht hätte, um das Tanzbein zu schwingen.
Iontach heißt aus dem Gälischen übersetzt »wunderbar« oder »hervorragend – und tatsächlich kann man diese Attribute dem Trio zuordnen, denn Musik geht ihm wunderbar von der Hand. Iontach bedeute aber auch »merkwürdig« oder »eigenartig«, hieß es, und dies kann ebenfalls positiv belegt werden, denn nicht jedem ist dieser Musikstil vertraut.
Jens Kommnick (Gesang, Irische Holzquerflöte, Whistles, Geige, Concertina) ist der Deutsche unter den Dreien, doch seine musikalischen Fühler hat er weit ausgestreckt und so scheint ihm die traditionelle irische Musik ins Blut übergegangen zu sein. Seinem ruhigen, besonnenen Charakter setzt Siobhàn Kennedy (Gesang, Akkordeon, Geige) mit ihren irischen Wurzeln ein temperamentvolles Pendant entgegen, und schließlich wirkt Nick Wisemann-Ellis (Gesang, Bouzouki, Piano, Cello) aus England seriös verbindend.
Alles ist handgemacht
Ganz neu ist er in der Gruppe doch voll integriert und so nehmen diese Drei ihre Zuhörer mit auf die grüne Insel, hinein in rauchige Pubs, hinaus auf grüne Felder, singen und spielen und lassen teilhaben an einer Musik, die über traurige Erlebnisse ebenso »berichtet«, wie sie das Glück der Liebe verkörpert, die Schönheit der Landschaft und den Spaß am Tanz. Dabei kommen die Musiker ohne akustische Verstärker aus. Hier ist alles »handmade«, und wenn sie dann ihr vielfältiges Instrumentarium abstellen und in einen mehrstimmigen Harmoniegesang einstimmen, steht die Welt für einen Augenblick still.
Ein wunderschönes Konzert, das reichlich Anklang fand und den Applaus mit Zugaben belohnte.