Achern

IT-ler wollen was »Bodenständiges«

Martin Schütt
Lesezeit 3 Minuten
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08. September 2016

©Logo: Christel Stetter

E   s war meist dunkel, aber nach diesem Event sah ich nur noch bunte Lichter! Eine Gruppe »IT-ler« hatte sich angemeldet. Sie wollten endlich mal aus ihren Büros raus und etwas »Bodenständiges« erleben. Mir war’s klar: Computerfachleute. Eigentlich hätte ich da schon etwas misstrauisch sein sollen. Punkt 19 Uhr fuhren schwarze Markenkarossen vor, auf Türen und Hecks mit knallbunten Werbeslogans stand: »Noch upside? Wir sind die Website-Profis!« oder »We know how IT works!« 

Schwer beschäftigt

Als ich begrüßen wollte, nahm keiner von mir Notiz, jeder drückte mit gesenkten Blicken auf irgendwas herum. Einige hielten etwas vor sich, das aussah wie ein schwarzes Speckbrettle, andere trugen dicke Kopfhörer. Auf mein »Hallooooo beisammen!« zuckten manche zusammen, bemühten sich aber dann um Blickkontakt mit mir. Immerhin gelang es mir, mich vorzustellen, den Ort zu erklären und mein Nachtwächterlied zu singen. 

Als dann »Baron Kückh« im Barockkostüm vorbeiflanierte, erneut Handys und schwarze Bretter. Wie sollte das weitergehen? In weiser Vorahnung hatte ich zuhause ein Schild vorbereitet, das ich nun in die Höhe streckte: Ein rot durchgestrichenes Handy auf weißem Hintergrund! Da ich die Bretter – die »Tabletten« – nicht verbieten konnte, war ich froh, dass zumindest die Telefone und die Kopfhörer verschwanden. Zwischendurch hielt mir so ein IT-Mädchen ihr Tablet unter die Nase und ich hörte tatsächlich das »Nachtglockläuten« der Kirche und sah mich mit meinem Verbotsschild und kritischem Blick. 

Sie wolle mit mir dann ein Selfie machen, nach dem Downloaden dies in ihren Blog upgraden und auf Facebook posten oder eine App, eine Anwendungstool, laden. Ob ich etwas gegen das Twittern hätte? »Genauso hab’ ich mir das vorgestellt«, lautete meine coole Antwort. 

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Bei der Hochwassermarke und meiner »Tulla-Geschichte« zückte einer dann wieder sein Smartphone und erklärte mir ungerührt den Quad-Core-Prozessor, die Mega-Pixel-Funktion und die Full-HD-Videoaufnahme. Das Top-Modell könnte ich auch in Grau-Orange, Pink-Silber und Schwarz bekommen. Schwarz würde doch gut zu meinem Outfit passen. 

Als mir ein dritter noch ins Ohr schrie: »Denken Sie an die Internet-Flat mit LTE-Geschwindigkeit! Aber trotzdem Vorsicht bei den Boots!«, war ich auf 100! 

Verbal abgeschossen

Ich brachte die IT-Führung nach 90 Minuten zu Ende und kam mir selbst wie »ET« vor, mit ganz langen Ohren! Beim Abschluss in einem urigen Lokal übertraf ich mich dann selbst: »Nun fehlt mir nur noch der Fitness-Tracker, mein Assistant-Round-About, der mir mit Vibrationsalarm meinen Body-Mass-Index nennt, meine Schritte zählt, meinen Vitamin-Account anzeigt und mit Aktivitätssensor meine Herzfrequenz durchgibt. Er muss allerdings wasserdicht sein, denn oft tauche ich im Mühlbach!« 

Das hatte gesessen! Aber fragt nicht, wie lange ich diesen Satz auswendig gelernt hatte! Ach, was bin ich heilfroh über mein geliebtes »Arthrose-Großtasten-Handy« mit Notfallfunktion und LED-Lämpchen!
 

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