Jahresbilanz: Noch viel Arbeit für Waldulmer Winzer
„Die Kurve zur Umsatzentwicklung macht Mut, aber das Niveau ist noch zu niedrig, um wirklich zufrieden sein zu können“, lautete das Fazit von Prüfer Olaf Stockmann vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband, als er am Freitagabend bei der 92. Mitgliederversammlung der Waldulmer Winzergenossenschaft im Winzersaal die Ergebnisse seiner Prüfung präsentierte. Sein Fazit löste etwas die gespannte Stimmung der Winzer, auch wenn sich alle bewusst waren, dass es noch ein kräftiges Stück Arbeit sein wird, die Waldulmer WG wieder in eine voll zufriedenstellende Ertragslage zu bringen. Stockmann präsentierte zum Geschäftsjahr vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 ein umfangreiches Zahlenwerk, aus dem hervorging, dass sich der Flaschenweinerlös erfreulich verbessert hat, wozu insbesondere in der Gastronomie auch das Ende der Corona-Pandemie beitrug.
Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Peter eröffnete den Prüfungsbericht des Aufsichtsrats mit dem Rückblick: „Ein sehr bewegtes Jahr liegt hinter uns, was nicht zuletzt der geringen Erntemenge aus dem Weinjahr 2021 geschuldet war, aber Wille und Motivation in Vorstand und Geschäftsführung sind hoch.“ Die Versammlung genehmigte den vorgelegten Jahresabschluss sowie die Verwendung des Gewinns.
Sowohl der Vorstand aus Georg Börsig (geschäftsführender Vorstand), Christian Hodapp (Vorstandsvorsitzender) und Klaus Gerber (Vorstandsmitglied) als auch der Aufsichtsrat mit Wolfgang Peter (Vorsitzender), Markus Bürk, Johannes Hirt und Heinz Stockinger wurden bei nur sehr wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen entlastet. Börsig dankte für das Vertrauen und meinte: „Unser Job ist nicht vergnügungssteuerpflichtig, insbesondere vor dem Hintergrund der letzten drei Jahre mit Corona und einer gewaltigen Kostenentwicklung infolge des Kriegs in der Ukraine.“ Bürgermeister Stefan Hattenbach sprach daher auch von einer Herkules-Aufgabe, die Vorstand und Aufsichtsrat zu bewältigen hätten und wünschte den Verantwortlichen Glück und Geschick, damit die Schubumkehr in die Erfolgszone voll gelinge. Den Winzern dankte er für ihre Wertschöpfung und den Erhalt der Kulturlandschaft.
Kellermeister Konrad Mußler zog sein Resümee über das vergangene Weinjahr und appellierte, schon im Weinberg qualitätsorientiert zu arbeiten und zu Sonderlesen bereit zu sein.