Janine Kälble zeigt imposante Werke in der Ortsverwaltung
Auf großes Interesse stieß am Sonntag die Vernissage von Janine Kälble aus Diersburg-Hohberg mit dem Titel »Aus Liebe zum Detail – Stille Geschichten«. Die Ausstellung zeigt 16 Bilder in Kugelschreiber, Aquarell und Acryl.
»Ein schönes Portrait der zeitgenössischen Kunst kann jeden Tag aufs Neue das Herz erfreuen«, zitierte Ortsvorsteherin Doris Bleß in ihrer Begrüßung die Künstlerin. Janine Kälble liebt die künstlerische Freiheit, die in ihren Werken unschwer zu erkennen ist. Kälble wurde 1986 in Karlsruhe geboren, wuchs in Diersburg auf, absolvierte nach der Schule eine Ausbildung zur Grafik-Designerin, studierte Malerei und Produktdesign und ist nach längeren Aufenthalten in Tokio, Wien und Villach (Österreich) seit 2013 als selbständige Kunstmalerin tätig.
Ihre ganze Liebe gilt der figürlichen und realistischen Malerei mit manchmal surrealistischen Anflügen wie beim Kirschtortenbild, das als versteckte Details die drei alten Schwarzwälder Berufe des Köhlers in den Schokostreuseln, des Flößers auf der Tortenschaufel und des Bergbauern in der Füllung zeigt, die erst auf den zweiten Blick zu finden sind.
Weiterer Surrealismus ist in den beiden Kugelschreiberbildern oben im Treppenhaus zu finden. Die Vollblutkünstlerin zeigt in den Werken ihre vielfältige handwerkliche Beherrschung vielfältiger Techniken von der Zeichnung bis zur Malerei, in Diersheim vor allem über die Darstellung von Menschen. »Ein gutes Porträt geht über die wiedererkennbare Abbildung eines Menschen weit hinaus und erzählt im besten Fall eine Geschichte«, betonte Baumert mit dem Hinweis auf den Titel der Ausstellung.
Auf fast lyrische Weise beschrieb die Künstlerin selbst ihre Arbeit. So mache aus Liebe zum Detail der Musiker den Takt zur Melodie, der Koch sein Gericht zum Fest und der Maler aus Strichen stille Geschichten. »In der Kunst gibt es keine Nebensächlichkeiten, sie hilft den kleinen unterdrückten Dingen zur Hauptsache zu wachsen und wieder bewusst wahrgenommen zu werden«, betonte sie.
Lebensziel verarbeitet
Ihr Lieblingsbild ist das in Blautönen gehaltene »Salz in den Segeln«, das ein Segelschiff auf Halbmast zeigt und erst in der Nacht zum Samstag fertig wurde. Darin drückt die Künstlerin ihre grundlegenden Überlegungen zu ihrem Lebensziel aus. Sie malte den Hintergrund der wilden See als Aquarell mit Salzwasser, durch das besondere Effekte durch die gebildeten Kristalle entstanden, und zeichnete darauf mit Kugelschreiber das Schiff. »Kugelschreiber wird oft unterschätzt, das ist ein ganz tolles Malmittel und immer eine Herausforderung.«
◼ Die Ausstellung ist bis 20. Februar zu den Öffnungszeiten der Ortsverwaltung montags von 15 bis 18 Uhr, dienstags von 17 bis 19 Uhr und mittwochs von 8 bis 12.45 Uhr sowie an den Adventssonntagen, 9. und 16. Dezember, an denen Janine Kälble von 14 bis 16 Uhr anwesend ist, zu sehen.