Jeder zweite der 750 Kunden des Tafelladens in Achern ist Ukrainer

Waren im Wert von 3000 Euro für die Kunden des Acherner Tafelladens spendete der Kiwanis-Club Achern-Ortenau. Überreicht wurden sie von Jürgen Klemm (links) und Georg Graf (Dritter von links) an Nicole Koller vom Caritasverband Vordere Ortenau. ©Caritasverband Vordere Ortenau
Marmelade und Müsli in großen Mengen wurden dieser Tage beim Tafelladen des Caritasverbands Vordere Ortenau in Achern angeliefert. Außerdem traf eine ganze Welle an Waschmittel, Dosengemüse und Fertiggerichten ein. Dahinter steckt der Kiwanis-Club Achern-Ortenau, der Waren im Wert von 3000 Euro für die Kunden des Tafelladens spendet.
Keine Neuaufnahmen
„Wir können es gut brauchen“, freute sich Nicole Koller, die Verantwortliche beim Caritasverband. Derzeit versorgt der Tafelladen Achern 750 Personen und ist damit voll ausgelastet, wie es in einer Mitteilung der Caritas heißt: „Wir müssen bremsen bei den Berechtigungsausweisen.“ Die Zeit an den beiden Verkaufsnachmittagen reiche kaum noch. 290 Bedarfsgemeinschaften mit Tafelausweis gebe es aktuell. Neue Kunden könne man nicht sofort aufnehmen. „Erst wenn andere gehen, können wieder neue zum Einkaufen kommen“, so Koller.
Seit der vollständigen Digitalisierung aller Daten kennt der Caritasverband die Staatsangehörigkeiten der Kundschaft des Tafelladens. Rund die Hälfte der Einkaufsberechtigten sind Ukrainer, knapp ein Viertel sind Deutsche. Je vier Prozent kommen aus Afghanistan und dem Irak. Einzelne Familien kommen aus verschiedenen Nationen von Bulgarien bis Tunesien. Alle können einmal pro Woche günstige Lebensmittel bekommen. Für eine Einzelperson reichen meist drei Euro für einen Einkauf, eine Großfamilie zahlt bis zu 20 Euro, berichtet die Caritas.
Seit 2022 spendet der Kiwanis-Club Achern-Ortenau an den Tafelladen. Insgesamt bezahlte er in dieser Zeit Waren im Wert von 16.000 Euro. „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, Kindern zu helfen, und hier sind auch Kinder mit betroffen“, sagt Charity-Präsident Jürgen Klemm.
Große Hilfsbereitschaft
Der im Januar angetretene neue Präsident des zweitgrößten Kiwanis-Clubs in Deutschland, Georg Graf, freut sich über die große Hilfsbereitschaft der 49 Mitglieder. Er bietet ihnen viele Veranstaltungen an wie eine Fahrt zum Landtag oder zur Besichtigung des Bahntunnels bei Rastatt. Bei jedem Treffen werden Spenden gesammelt.
„25.500 Euro kamen 2024 von unseren Mitgliedern, das war ein Rekord“, berichtet Jürgen Klemm. Im Laufe des Jahres soll das Geld an Initiativen und Vereine in der Region und in Ländern wie Nepal und Sambia gespendet werden. Die Unterstützung des Tafelladens in Achern war davon nur der Anfang, heißt es abschließend.