Jugendchöre: Fautenbacher Kirche als Klangraum

Der Jugendchor "Unterwegs" sang mit dem "Jungen Chor" Fautenbach in der ausverkauften Kirche. ©Regina de Rossi
Klangraum: Passender könnte die Jugendkirche St. Bernhard in Fautenbach an diesem Abend nicht beschrieben werden. Vor allem dann, wenn rund fünfzig junge Mädchen und Jungs sie mit geschulten Stimmen an- und auffüllen. Frank Hodapp, Leiter des Jugendchors „Unterwegs“ und des „Jungen Chor Fautenbach“, hatte für den Freitagabend ein beeindruckendes Programm zusammengestellt, das die Besucher der nahezu ausverkauften Kirche mit anhaltendem, stehendem Applaus belohnten.
„Locus iste“ von Anton Bruckner führte leise und bedächtig mit Michael Huber an Schlagwerk und Stefan Nowak am Piano in den Abend ein. Seelenbalsam. Langsam füllte sich der noch dunkel gehaltene Raum mit jungen Menschen, die sich, aus allen Richtungen kommend, im Chorraum aufstellten. Während der Chor mit „Glow“ von Eric Whitacre die farbigen Winterträume besang, tauchte hinter ihnen eine wunderschöne schneebedeckte Landschaft auf mit einer kleinen Hütte, vor der plätscherndes Wasser glitzerte. Fortan sollte die Technik mit David Falk dafür sorgen, dass die virtuos vorgetragenen Gesangsstücke mit passender Illumination untermalt wurde, was diesen Abend weiter aufwertete. So flatterten rote Rosenblätter über die Leinwand, während „Les Chanson der Roses“ von Morten Lauritsen erklang, war die Weite des Meeres passend zu „Das Segel“ von Dmitry Klenin zu erleben und schließlich Bilder zu Krieg und Zerstörung.
„Gib Frieden Herr“
„Da pacem Domine“ („Gib Frieden Herr“) lautete die Botschaft, die der Chor überbrachte. Mit Ernsthaftigkeit und ausgefeiltem Zusammenspiel gelang es den jungen Leuten, tief zu berühren und die Stimmen nicht nur mahnend, sondern auch tröstend wirken zu lassen. „Imagine“ von John Lennon setzte einen gelungenen Schlusspunkt unter diese ernsthafte Darbietung der beiden Chöre. „Blue Skies“ von Irvin Berlin brachte die Leichtigkeit wieder ins Spiel und als die Lutscher, besser Lollipops, wie der Titel von Beverly Ross heißt, auf der Leinwand förmlich vom Himmel fielen, blühten die jungen Sängerinnen und Sänger förmlich auf.
Am Ende gab es, wie erwähnt, anhaltenden Applaus, auch für die Solisten Hanna Stiebitz (Gesang) und Hendrik Münchenberg (Violine). Frank Hodapp indessen scheint es einfach gut zu gelingen, die Freude am Gesang seinen Anvertrauten so zu vermitteln, dass sie mit Ernsthaftigkeit und Können ans Werk gehen, ohne dabei den jugendlichen Spaß vermissen zu lassen.