Jugendliche „testen“ im Supermarkt Alkohol
In Oberkirchs walisischer Partnerstadt Haverfordwest gibt es auch in Corona-Zeiten kuriose Alltagsszenen und Hoffnung für die „Bluebirds“
Ein Lkw, der in einer zu engen Straße steckenbleibt; Jugendliche, die sich im Supermarkt am Alkohol bedienen: In Oberkirchs walisischer Partnerstadt Haverfordwest musste nicht erst das Corona-Virus auftauchen, um für kuriose Alltagsszenen zu sorgen.
Weniger Probleme mit bestehenden Kontaktverboten hatten – allerdings bereits vor der Corona- Krise – die drei Jugendlichen, die mit ihrer Übertretung allgemeines Aufsehen sorgten. In einem größeren Supermarkt rüsteten sie sich zunächst in der Abteilung Haushaltswaren und Geschirr mit Kaffee-Tassen aus, um dann in die Abteilung mit Alkoholika zu gehen. Dort öffneten sie an den Regalen verschiedene Flaschen, schenkten sich ein und probierten zunächst unbemerkt Gin, Lambrini und Co. Allerdings wurden sie dabei von den Kameras des Supermarkts gefilmt – und daraufhin festgenommen. Der einzige volljährige Täter musste vor Gericht. Aufgrund der Tatsache, dass er erst vor zwei Wochen 18 Jahre alt geworden war, bis zum Prozess im Gefängnis saß und alle Vergehen zugab, beließ es der Richter bei einer milden Strafe von 207 britischer Pfund (ca. 236 Euro). „Ein teurer Drink“, hieß es dazu in der Zeitung.
Nur geringfügig weniger Geld musste auch ein Lkw-Fahrer zahlen, weil er im Stadtzentrum von Haverfordwest mit seinem 40-Tonnenfahrzeug in die Tower Hill Straße gefahren war. Vor der Einfahrt in die Straße ist ein Schild angebracht, das die Durchfahrt für schwere Lkw untersagt. Doch der Brummifahrer vertraute seinem Navigationsgerät, das ihm deutlich angab, durch die Tower Hill zu fahren. Als der Fahrer dann in die äußerst enge Kurve der Straße einbog, blieb der Lkw stecken und beschädigte ein Haus. Erst nach vier Stunden konnte die Polizei das Fahrzeug wieder loseisen – Bußgeld und Entschädigungszahlungen für den Schaden an dem Haus waren die Folgen.
Lokale Wochenmärkte
Und zum Glück noch vor den Corona-Maßnahmen hatten die Mitglieder des Wochenmarkts in Haverfordwest Anlass zum Feiern. Der so genannte Farmers Market wird seit gut 20 Jahren zwar unter der Regie der Kreisverwaltung, des County Concils, jeden Freitag im Stadtzentrum organisiert. Doch auch unter diesem Namen zählt der Markt weiter zu der Marke „Country Markets“ – eine Idee, aufgrund derer vor 100 Jahren die ersten lokalen Wochenmärkte in England und Wales organisiert wurden. Die Mitglieder sind auch heute noch als Kooperative organsiert. Rund 250 dieser Märkte gibt es noch in Wales und England, fünf im County/Kreis Pembrokeshire von Haverfordwest – darunter eben auch der Markt in Haverfordwest selbst. Herzlichen Glückwunsch also zum L!
Der Aufstieg in die höchste walisische Fußballliga war für die Kicker des Haverfordwest County AFC in dieser Saison zum Greifen nahe: Fünf Spieltage vor Schluss lagen die „Bluebirds“ nur eine Punkt hinter dem Tabellenführer von der Universität Swansea, aber schon acht Punkte vor dem Drittplatzierten. Ein spannendes Fernduell im Kampf um Platz eins steht also bevor – Frage nur, wann es aufgrund der Corona-Pause stattfinden kann.
Einen ersten Vorteil hat sich Haverfordwest dabei schon gesichert: Die Lizenz für die kommende Saison, einschließlich der höchsten Liga, haben die „Bluebirds“ bereits in der Tasche. Konkurrent Swansea aber noch nicht. Weshalb auch schon der zweite Platz dieses Jahr zum Aufstieg eventuell reichen könnte…