Kampf der Systeme sorgt für große Heiterkeit in Wagshurst
Einen perfekten Auftritt hatte der Gesangverein Frohsinn Wagshurst mit seinem ersten Theaterabend. Gezeigt wurde das Stück »Nur Zoff mit dem Stoff«.
Zum 117. Mal öffnete sich der Vorhang für die zehn Laienspieler des Frohsinns vor vollem Haus. Die Zuschauer durften den Kampf der Systeme auf dem Dorf miterleben. Bio oder Nicht-Bio, Ying oder Yang, Pizza oder Zwiebelrostbraten, Warmduscher oder Mega-Macho und Rote Tomaten oder Grünes Gras. Im Festival der Gegensätze bei Bernd Gombolds Schwank in drei Akten lagen bald die Nerven blank und die Lachmuskeln wurden kräftig strapaziert.
Die musikalische Einstimmung mit feinen Weihnachtsliedern übernahm der Kinderchor unter der Leitung von Jan Patrick Meyer. Dann öffnete sich der Vorhang, die Gegensätze der Handlung waren sofort sichtbar. Links stand ein einfaches Bauernhaus. Gegenüber dann das Öko-Anwesen mit allerlei Dekoration, die an chinesische Heilkunst erinnert, zwei Häuser, so verschieden wie ihre Bewohner.
Viel harte Arbeit
Franz Kohlkopf (Matthias Baumann), eine kräftige Erscheinung und robust sowie seine Ehefrau Erika Kohlkopf (Verena Börsig), letztere hatte ständig Migräne, wenn die »Amore« losgehen sollte, sind einfache Gemüsebauern, die hart arbeiten, aber wenig verdienen. Zu allem Überdruss gibt es täglich »Zoff« mit der gesundheitsbewussten Nachbarin Maja Müslein (Bianca Schütt), geldgierig, energisch und zielstrebig, eine die früh auf ökologischen Gemüseanbau und auf chinesische Heilkunst gesetzt hat.
Damit verdient Maja viel Geld, insbesondere dann, wenn die vornehme Henneliese von Wolkenstein (Laura Baumgarten) samt Kater Amadeus mit ihren Wehwehchen zur Behandlung kommt.
Majas verschlafener Ehemann Klaus Müslein (Manuel Gantner) ist froh, wenn er essen, trinken und schlafen kann und seine Ruhe hat. Früh ins Spiel kam auch die leichtgläubige Kaufladenbesitzerin Berta Lädele (Julia Litsch).
Zu Beginn kaufte sie noch Obst und Gemüse bei den Kohlkopfs, aber nachdem in der Tageszeitung stand, dass beim herkömmlichen Anbau mit »Gift« gearbeitet wird, lief sie über zu Müsleins ökologischem Anbau.
Weitere Kunden sind der italienische Pizzabäcker Giovanni Tomati (Markus Baumgarten) und seine impulsive Frau Maria (Veronika Huber) von der Pizzeria La Traviata. Da bei den Kohlkopfs Geldknappheit herrscht, wittert der naive Franz das große Geld, als plötzlich Mario (Matthias Eberle), eine dubiose Gestalt, auftaucht und ihm ein paar seltsame Pflanzen andreht, die allerdings versteckt und gut bewacht zwischen den Tomaten aufwachsen sollen, dafür gibt es reichhaltig Geld. Denn Mario ist nichts anderes als ein Drogendealer, der angibt, dass die Pflanzen einem Pharmakonzern gehören.
Knallharter Fahnder
Richtig zur Sache geht es, als Franz seinem Freund Giovanni bei seinen »Liebesproblemen« mit diesen Wunderpflanzen hilft und Klaus Müslein diese Pflanzen anstatt der Tomatensetzlinge auf dem Markt verkauft. Zum Glück schreitet Thorsten Müller (Kurt Baumann), ein, der sich als harmloser »Softie« mit einer Schwäche für das männliche Geschlecht tarnte, aber knallharter Drogenfahnder ist.
Er legt auf dem Höhepunkt der Verfolgungsjagden dem schrägen Vogel Mario das Handwerk und dann wendet sich ganz zum Schluss noch alles zum Guten und den Kohlkopfs winkte sogar noch eine Belohnung für ihre Unterstützung. Die Regie lang in den bewährten Händen von Matthias Baumann, als Souffleur fungierte Markus Wimmer, für Maske und Schminke war Nicole Dieringer-May und für die Tontechnik Kurt Baumann, der noch für 40 Jahre Einsatz geehrt wurde, zuständig. Am Samstag, 5. Januar, um 19.30 Uhr wird das Stück in der Wagshurster Maiwaldhalle wiederholt, es gibt noch Karten bei Kurt Baumann, • 0 78 43/2631.