Kanone wurde zurückerobert
Mit dreifachem Donnerhall aus der Kanone „Dicke Berta“ eroberten am gestrigen Schmutzigen Donnerstag die Walachen unter dem lautstarkem Schlachtruf: „Hei, hei, hei. Es lebe die Walachei“ das Oberkircher Rathaus und entmachteten Oberbürgermeister Matthias Braun.
Braun erwiderte mit dem närrischen Gruß „Rathaus voraus“ und hieß das Walachenvolk im Empfangssaal des Rathauses willkommen. „Es ist prima, dass die Machtübernahme so problemlos durchgeführt werden konnte und somit kein Bürgerbegehren durchgeführt werden muss. Es freut uns außerordentlich, dass Sie Herr Braun die Schlüsselübergabe gemacht haben. Wir hatten mit Herrn Lipps gerechnet, da ja im Winter die kurze Variante gesetzt ist“, sagte Walachen-Stabhalter Karl-Walter der Spätberufene vor versammelter Walachenschar. OB Braun erwiderte: „Beim Rathaussturm komme ich immer gut über die Runden, weil ich gerne auf die Fasent gehe.“ Und gereimt fuhr er fort: „Als OB ganz unbestritten, bin ich nicht immer wohl gelitten. Und im Fadenkreuz der Narretei, steht auch stets meine Regiererei. Die Zukunft vom Krankenhaus beschäftigt uns durchaus. An der Länge der Fußgängerzone scheiden sich die Geister, ´s gibt halt welche, die sind klüger und welche, die sind g`scheiter. Und dann gibt´s da noch welche, die sind nur für die lange Zone, weil sie genau dort wohne.“ Nach dem inbrünstigen Singen der Walachenhymne und der leiblichen Stärkung schritten die Walachen unter den Klängen der Sepp-Ganter-Band zur einstündigen Grenzbegehung, wo sie an den markanten innerörtlichen Stationen von Abordnungen der Stabhaltereien Klein Basel, Leimen, Fernach sowie der Narrenzunft empfangen wurden.
Anschließend folgte in der Walachen-Hochburg „Sonne“ der Staatsakt mit der Intronisierung des neuen Stabhalters „Johannes der Bankdrücker“. Einen Schrecken gab´s während der Zeremonie im Empfangssaal: Plötzlich verbreitete sich die Kunde, dass die an einem Schild angekettete Kanone „verschwunden“ sei. Gefunden wurde sie nach einer Suchaktion hinter dem Bauamt. Schelmische städtische Mitarbeiter im „Elvis-Presley-Look“ hatten sie entführt.