Kappelrodeck: Fabrik plant 28 Meter hohe Schornsteine

Größere Investition: Die Kappelrodecker Firma Lenk plant auf ihrem Betriebsgelände, das derzeit noch Parkplatz ist, ein Biomasse-Heizkraftwerk. ©Berthold Gallinat
Die Kappelrodecker Lenk-Paper-GmbH plant den Bau eines Biomasse-Heizkraftwerks im Gewerbegebiet Bronnmatt. Dem Gemeinderat lag dazu am Montagabend der Antrag auf Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung mit vorzeitigem Baubeginn im Gewerbegebiet Bronnmatt vor. Dabei ging es für den Rat nur um Kenntnisnahme, nicht um einen Beschluss, weil das Bauvorhaben dem Bebauungsplan entspricht. Geplant ist ein Biomasseheizkraftwerk, bestehend aus einer Dampferzeugungsanlage mit nachgeschalteter Gegendruckdampfturbine in Verbindung mit einem Synchrongenerator zur Stromerzeugung. Des Weiteren gehört ein Dampfkessel auf Erdgasbasis dazu, der als Redundanzkessel vorgesehen ist, und es soll ein Brennstofflager errichtet und betrieben werden.
Dem Gemeinderat war das Vorhaben bereits am 21. Februar 2022 vorgestellt worden. Das Gebäude ist 43 Meter lang und 13 Meter breit und hat eine Höhe von 18 Metern. Die Lagerboxen sind drei mal vier Meter groß bei einer Höhe von vier Metern. Die zwei Schornsteine der Anlage sind jeweils 28 Meter hoch. Abwässer aus Abschlammung und Absalzung des Dampfkessels werden, so die Verwaltungsvorlage, in die Kläranlage der Papierfabrik eingeleitet, sodass keine Belastung der Kläranlage des Gemeindeverbands Kappelrodeck erfolgt. Die Abwassermenge wird nicht erhöht.
Holz als Brennstoff
Das Konzept sieht vor, Biomasse, eine Mischung aus Altholz und Waldrestholz, als Festbrennstoff einzusetzen. Die Entladung der mit Biomasse beladenen LKW erfolgt direkt im Brennstofflager, das aus drei Ladeboxen mit vollautomatisch arbeitenden Toploader-Systemen besteht. Das Gebäude ist bis auf Lüftungsöffnungen geschlossen. Gemäß durchgeführten Rechnungen wurde festgestellt, dass die Immissionsrichtwerte zur Tages- und zur Nachtzeit eingehalten werden, An- und Abtransporte sollen während der üblichen Betriebszeiten Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr stattfinden. Gerechnet wird mit zwölf LKW pro Tag. Was Gerüche angeht, so die Verwaltungsvorlage, wird die vorhandene Geruchshäufigkeit nicht relevant erhöht, und es findet auch keine freie Lagerung von staubenden Gütern am Standort statt. Das Brennstofflager ist eingehaust, befindet sich in einer Halle. Die Umweltverträglichkeitsprüfung hat keine nachteiligen Umweltauswirkungen festgestellt, und auch Pflanzen und Tiere sind gemäß FFH-Verträglichkeitsprüfung nicht gefährdet.
Zu Beginn dieses Jahres, ab 9. Januar, hatten die Träger öffentlicher Belange und die Gemeinde Kappelrodeck Gelegenheit, Stellung zu nehmen, die Öffentlichkeitsbeteiligung ist auf den 9. Januar bis 8. Februar terminiert. In dieser Zeit sind die Planunterlagen im Regierungspräsidium Freiburg und in der Gemeinde einsehbar, die Öffentlichkeit kann bis zum 8. März Stellungnahmen abgeben.
Ludwig Kohler (FWV) und Manfred Lamm (CDU) sahen keine Veranlassung, etwas gegen das Vorhaben einzuwenden, vielmehr fanden es beide gut, wenn der größte Arbeitgeber im Ort investiert, um seine Zukunft zu sichern.
Manfred Lamm fand es noch wünschenswert, dass sich die Abwärme nutzen ließe. Wichtig war beiden wie auch der Verwaltung, dass durch den Wegfall der jetzigen Betriebsparkplätze und durch die Anfahrt der LKW nicht der normale Verkehr auf den angrenzenden Straßen behindert wird.