Kappelrodeck geht bei der Wasserversorgung neue Wege
Die Kommunen, die die öffentliche Trinkwasserversorgung in aller Regel betreiben und verantworten, stehen vor der Aufgabe, einerseits eine einwandfreie Trinkwasserversorgung mit höchstmöglicher Betriebssicherheit zu gewährleisten, andererseits aber durch effizientes Arbeiten den Wassergebührenzahler nicht über Gebühr zu belasten, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde Kappelrodeck.
In den vergangenen Jahren hat Kappelrodeck beispielsweise mit dem Bau eines neuen Pumpwerkes in Oberachern und einer neuen Hauptleitung, dem neuen Hochbehälter am Waldulmer Unterberg, aber auch mit Sanierungsmaßnahmen in Versorgungsnetze in die Wasserversorgung investiert. Gleichzeitig wurden trotz nachhaltigem Investieren die Wassergebühren für die Kappelrodecker und Waldulmer zuletzt zum Jahr 2017 sogar um rund 40 Cent pro Kubikmeter gesenkt, so die Gemeindeverwaltung.
Auf den neuesten Stand
Ein großes Projekt, mit dem die Wasserversorgung von Grund auf auf den neuesten Stand gebracht wird, steht am Ibach an: Dort verläuft die Zuleitung des Hochbehälters Besenstiel über zahlreiche Privatgrundstücke, um oberhalb der geschlossenen Bebauung einen Hochbehälter zu speisen, der aus den 70er Jahren stammt. Aus hygienischen, betriebswirtschaftlichen und betrieblichen Gründen besteht hier Handlungsbedarf, eine Sanierung des Bestandsbehälters ist nicht sinnvoll.
Auf einem benachbarten Gemeindegelände soll hier ein Neubau für einen Hochbehälter erfolgen, der wesentliche strukturelle Verbesserungen für die Wasserversorgung der Gemeinde mit sich bringt, heißt es im Pressetext.
Gleichzeitig wird im Rahmen der Hochwasserschutz- und Reparaturmaßnahmen am Besenstiel die Zuleitung des Hochbehälters neu gebaut und von den Privatgrundstücken und Gärten in den öffentlichen Straßenbereich verlegt, wobei die Synergien der »Großbaustelle Besenstiel« genutzt werden. Auch beim Hochbehälter selbst geht die Gemeinde innovative Wege: Erstmals soll ein so genannter »PE-Röhrenbehälter« gebaut werden. An diesem Standort geeignet, bringt diese Bauart auch Vorteile beim effizienten Betrieb und der Hygiene mit sich, die Lebensdauer ist vergleichbar mit konventionellen Hochbehältern, berichtet die Gemeindeverwaltung.
Kostengünstige Idee
Die Umsetzung dieser Idee kostet rund 360 000 Euro. Ein vergleichbarer konventioneller Behälter würde rund 610 000 Euro kosten. Im März war Bürgermeister Stefan Hattenbach zusammen mit Bauamtsleiter Paul Huber und Wassermeister Josef Müller nach Hechingen-Weilheim gefahren, um sich mit den dortigen Kollegen der Stadtwerke Hechingen auszutauschen. Diese hatten unlängst einen vergleichbaren PE-Röhrenbehälter gebaut – mit guten Erfahrungen.
Mit der Möglichkeit, eine Druckerhöhungsanlage zu installieren, hält sich dabei die Gemeinde auch die Option offen, vom Hochbehälter aus weitere Anwesen neu an die öffentliche Wasserversorgung anzuschließen.
Mit Einspeisemöglichkeiten für Notstrom soll auch im Katastrophenfall oder bei längeren Stromausfällen die Wasserversorgung der Bürger besser aufrecht erhalten werden können.