Kappelrodeck rüstet bei den Defibrillatoren auf
Kappelrodeck setzt ein gemeindeübergreifendes Konzept zur Installation von Defibrillatoren um. Dazu sind auch Schulungen durch das DRK vorgesehen, sobald die Corona-Situation das erlaubt.
Rund 70 000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Kreislaufstillstand, die häufigste Ursache hierfür ist Kammerflimmern. Doch mit Herzdruckmassage und dem möglichst schnellen Einsatz eines automatischen externen Defibrillators können Leben gerettet werden, schreint die Kappelrodecker Gemeindeverwaltung. Je früher die Defibrillation erfolge, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit des Überlebens ohne bleibende körperliche Schäden.
Die Defibrillation sei dabei eine bewährte Behandlungsmethode. Wer als Ersthelfer eine schnelle Herz-Lungen-Wiederbelebung einleite und den automatischen externen Defibrillator (AED) richtig anwende, werde damit in vielen Fällen zum Lebensretter.
Einfache Handhabung
Da bis zum Eintreffen von Rettungsdienst und Notarzt wertvolle Zeit verstreiche, wurden automatisierte externe Defibrillatoren entwickelt, die heute auch von Laien bedient werden dürfen und können. Mit einem Gewicht von rund 1,5 Kilogramm könne das kleine Gerät mühelos zum Einsatzort gebracht werden. Mit eindeutigen und ruhigen Sprachanweisungen führe das Gerät durch jeden Schritt der Anwendung, einschließlich der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
„Wichtig war uns, dass wir, gut verteilt in der Gemeinde, an den Plätzen, wo sich viele Menschen aufhalten, die Geräte bereitstellen und damit potenzielle Lebensretter unterstützen und Leben und Gesundheit unserer Bürger und Gäste schützen“, wird Bürgermeister Stefan Hattenbach in einer Pressemitteilung der Gemeinde zitiert. Zudem sollten die Geräte zum „einfacheren Leben retten“ gut zugänglich, aber geschützt sowie diebstahl- und vandalismussicher sein. Nichts wäre schlimmer, als wenn ein Ersthelfer wertvolle Zeit verschwende, um dann einen nichtfunktionierenden oder beschädigten AED vorzufinden, oder gar keinen.
In mehreren Betrieben, öffentlichen Einrichtungen und auf öffentlichen Plätzen seien mittlerweile AEDs zur Ersten Hilfe vorhanden. Wo sich ein Defibrillator befindet, seidurch die Abkürzung „AED“ und ein grünes Hinweisschild mit Herz-Symbol erkennbar.
Die Gemeinde hat jetzt eine Übersichtskarte mit den acht Standorten erstellt, die nun an verschiedenen Stellen auf die Standorte hinweisen soll. Zudem habe man für ein „Plus an Sicherheit“ aufgerüstet: Die bisherigen Geräte wurden von der Gemeinde um weitere vier Lebensretter ergänzt. Hierfür habe die Gemeinde eine Zuwendung von 10 800 Euro von der Regionalstiftung der Sparkasse Offenburg/Ortenau beantragt und erhalten. Bei der Beschaffung sei die Gemeinde von der DRK-Bereitschaft beraten worden, heißt es.
Jede Minute zählt
„Die ‘Defis’ müssen in ausreichender Zahl und Nähe vorhanden und greifbar sein. Und wenn jede Minute zählt, sollte man natürlich wissen, wo sie sind. Dafür leisten wir erstmals einen Beitrag“, erklärt Bürgermeister Hattenbach. Ein weiteres Element des Konzepts sei bislang noch nicht umgesetzt: Sobald möglich, sollen Laien mit der Verwendung des AEDs vertraut gemacht werden, geschult von den Mitglieder des DRK Kappelrodeck Waldulm. Ziel der Schulungen sei es, die Handhabung des selbsterklärendes Laien-Geräts vertraut zu machen und auch Ängste zu nehmen, etwas „falsch zu
machen“.
Acht Standorte
Das sind die acht Defibrillator-Standorte in Kappelrodeck und Waldulm: Schwimmbad, Achertalhalle, Pfarrberghalle, Rathaus Kappelrodeck, Ortsverwaltung Waldulm, Schlossbergschule, Winzerkeller Hex vom Dasenstein und Volksbank. red/bru