Kappelrodeck

Kappelrodecker Firma Matteco braucht mehr Platz

Michaela Gabriel
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07. Februar 2023
Die 2022 über Crowdfunding angeschaffte computergesteuerte Schneideanlage erklärte Matteco-Geschäftsführer Matthias Krieg Franziska Brantner aus dem Bundeswirtschaftsministerium. 

Die 2022 über Crowdfunding angeschaffte computergesteuerte Schneideanlage erklärte Matteco-Geschäftsführer Matthias Krieg Franziska Brantner aus dem Bundeswirtschaftsministerium.  ©Michaela Gabriel

Die Firma Matteco aus Kappelrodeck will ein zweites Werk in Betrieb nehmen. Hergestellt werden Produkte aus recyceltem Gummipulver.

Es ist Zeit, den nächsten Schritt zu gehen für die Matteco GmbH aus Kappelrodeck. „Unsere räumlichen Kapazitäten im K7 sind am Ende. Wir brauchen dringend mehr Platz“, sagt Geschäftsführer Matthias Krieg. Glücklicherweise baue die Firma Stahl- und Metallbau Schneider GmbH in der Nachbarschaft gerade eine neue Halle und wolle langfristig vermieten. Man sei sich einig, dass dort das Matteco Werk II für die Produkte aus recyceltem Gummipulver noch in diesem Jahr in Betrieb gehen soll.

Mehrfach ausgezeichnet

„Spannende neue Unternehmen schaue ich mir immer gerne an“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Franziska Brantner, bei einem Besuch in Kappelrodeck. Gerade war sie von der Reise einer großen Wirtschaftsdelegation mit Bundeskanzler Olaf Scholz nach Argentinien, Chile und Brasilien zurückgekommen. Ins Achertal gebeten hatte die Bundespolitikerin der Grünen-Landtagsabgeordnete Bernd Mettenleiter. In dem großen Gewerbebau mit Fotovoltaikanlage an der Landesstraße ins Achertal ließen sie sich erklären, wie Matteco sich entwickelt hat und wie die nachhaltigen Produktionsabläufe funktionieren.

2015 gegründet, wurde die Firma zwischen 2016 und 2018 mehrfach für ihre Kreislauffähigkeit und Nachhaltigkeit ausgezeichnet, unter anderem mit dem Gründerpreis und dem Umwelt-Technikpreis Baden-Württemberg. Neu an den Matteco-Produkten ist das Herstellungsverfahren.

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Verarbeitet wird ein feines Gummipulver, ein Nebenprodukt aus dem Altreifen-Recycling. Es wird mit einem speziellen Binder gemischt und unter Hitze verpresst. Das fertiggestellte Zwischenprodukt kann in vielen Stärken und unterschiedlichen Größen zugeschnitten werden. Vor allem kann es aber jederzeit wieder klein geschreddert und ohne Qualitätsverlust neu verpresst werden. „Wir bieten die Möglichkeit für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft“, so Business Development Manager Robert Urban. 

Etabliert habe man sich als Zulieferer für die Baubranche, die Treppenauflager, Decken- und Wandlager und Entkopplungsplatten ordert. Elastomerlager reduzieren die Übertragung von Schall, Schwingungen und Vibrationen und dienen der Zentrierung von Lasten. Aktuell verarbeite man mit 17 Mitarbeitern pro Jahr bis zu 300 Tonnen Altreifenmehl aus einem Altreifen-Recycling-Werk in Bayern und beliefere rund 700 Kunden in Deutschland und den umliegenden Ländern.

Geld für erforderliche Investitionen kam bereits zweimal aus Crowdfunding-Projekten. Das Geld aus einer ersten Crowdfunding-Kampagne der GLS-Bank habe man bereits zurückgezahlt. Zuletzt sei 2021 für die Anschaffung neuer Maschinen innerhalb einer halben Stunde eine halbe Million Euro gesammelt worden – nach sechsmonatiger intensiver Vorlaufzeit. In Verbindung mit dem Werk II soll eine neue Produktionslinie mit einem Investitionsvolumen von rund 500.000 Euro entstehen. Für die Beantragung möglicher Fördergelder auf Landes- oder EU-Ebene sagte Bürgermeister Stefan Hattenbach seine Unterstützung zu.

Der Nachweis der Klimaneutralität, den die Matteco GmbH aktuell durch externe Gutachter für ihre Produkte anstrebt, könnte ihre Eintrittskarte für weitere Branchen werden. „Wir haben Spaß an der Baubranche, sind aber anderen gegenüber aufgeschlossen“, sagte Matthias Krieg. Überall werde die Reduzierung von CO₂-Emissionen immer wichtiger. So könnten klimaneutrale Anti-Rutschmatten produziert werden. „Das ist ein Riesenmarkt.“ Auch der Verkauf der Fertigungstechnologie in außereuropäische Länder komme infrage, damit dort ebenfalls nachhaltige Produkte aus Altreifenmehl entstehen können.

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