Kappelrodecker können sich sicher fühlen
Das Gemeindeleben in Kappelrodeck funktioniert. Das ist mit eine der Hauptursachen für die geringe Kriminalität im Ort.
Wenig Anlass zu Aufregung bot die Polizeistatistik 2017 für Kappelrodeck, die Udo Tetzlaff am Montag dem Gemeinderat vorstellte trotz einer leichten Steigerung in manchen Bereichen. Nach wir vor gebe es eine gute Augklärungsquote und die zwei Wohnungseinbrüche »ist wenig, fast nichts.« Dass das Sicherheitskonzept bei den Festen im Ort aufgehe, zeige sich etwa bei den Körperverletzungen. Dies sind zwar von 2016 auf 2017 von fünf auf acht gestiegen, doch diese Zahl sei nach wie vor »erfreulich«.
Wertvolle Vereinsarbeit
Es gibt im Vergleich zum Vorjahr nach wir vor wenig Tatverdächtige unter 21 Jahren, wofür der Kriminalexperte eine Erklärung hat: »Die gesunde Vereinsstruktur spiegelt sich in der Jugendkriminalität. Wenn die Jungen etwas zu tun haben und ausgelastet sind, passiert einfach weniger.« Die Rauschgiftdelikte reduzierten sich von 14 auf sechs Fälle, das ist aber, so Tetzlaff »immer eine Wellenbewegung.«
Günther Gallwitz (FWV) sprach die Zunahme bei den Diebstählen von 36 auf 56 Fälle an. Udo Tetzlaff erklärte dies mit dem einfachen Umstand, wie oft in den zwei großen Supermärkten om Ort der Ladendetektiv anwesen sei. Unfallschwerpunkt bleibt die Kreuzung Bronnmatt/Binzig, eine neue Beschilderung soll Abhilfe schaffen. Bürgermeister Stefan Hattenbach, der die Sitzung nach einem Radunfall mit Gipsarm leitete, hob noch hervor, dass es 2017 keinen Schulwegunfall gegeben habe. Insgesamt liegt Kappelrodeck im Vergleich der zwölf Gemeinden im Revierbereich auf Platz fünf, informiert die Gemeinde in der Vorlage zu diesem Thema, das Markus Vogel mit den wohl für alle geltenden Worten abschloss: »Hoffentlich bleibt’s dabei.«
»Keinen Cent gezahlt«
Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat außerdem den Glasfaserausbau im Ort durch die Telekom, was der Bürgermeister positiv kommentierte: »Die Entwicklung ist nicht schlecht. Die Gemeinde hat keinen müden Cent gezahlt und bekommt die Erschließung für lau, andere Gemeinden haben da mehr hingeblättert.« Trotzdem werde die Gemeinde weiter bei passenden Bauarbeiten Lehrrohre mitverlegen: »Das hat uns schon Vorteile gebracht.« Jetzt wolle man erst abwarten, was dann noch förderfähig ist.
Günther Gallwitz freute sich, dass »sich die Telekom nach langem Zögern endlich bewegt. Aber wir dürfen den Glasfaserausbau in die Häuser nicht vergessen.« Die Zwischenschaltung von Kupferrohhren zwischen den Glasfaserleitungen und den Häusern empfanden mehrere Räte als nicht optimal.
Um die in Mai in Kraft getretene Datenschutzverordung der Europäischen Union umsetzen zu können, hat die Gemeindeverwaltung Kappelrodeck, wie viele ander Gemeinden vergleichbarer Größenordnung ein Rechenzentrum mit der Aufgabe des behördlichen Datenschutzbeauftragten sowie mit Unterstütztungsleistungen im organisatorischen Datenschutz beauftragt, was den Bürgermeister nicht erfreute: »Das ist riesig mehr Bürokratie, aber dafür bekommen wir keinen Cent mehr.«