Kappelrodecker Wald steht insgesamt noch gut da
Während vielerorts die Situation im Wald dramatisch ist, zeichnet sich für Kappelrodeck ein insgesamt zufriedenstellendes Bild ab. Das erklärte Revierförster Theo Blaich im Gemeinderat.
Der Gemeinde Kappelrodeck gehören 343 Hektar Wald, er verteilt sich auf sechs Distrikte. Die Bewirtschaftung übernimmt gegen Bezahlung der Ortenaukreis, Revierleiter Theo Blaich leistet diesen Dienst. Er legte dem Gemeinderat am Montag in der Achertalhalle das Bewirtschaftungsergebnis für 2019 sowie die Planung für das Forstbetriebsjahr 2021 vor, dem der Rat zustimmte.
„Aufgrund der Trockenheit sterben ganze Wälder. In nicht allzu weiter Entfernung, in Waldshut-Tiengen, wurde der forstliche Notstand ausgerufen, und der Preis für Tannenholz und Fichtenholz ist im Keller,“ zeichnete er eine teils dramatische Lage in anderen Regionen. Umso erfreulicher war, dass man hier in der Region recht gut weggekommen sei. „Wir haben keine Kahlflächen und müssen nicht aufforsten, sondern haben Naturverjüngung im Wald“, erklärte Blaich. Ein positives Ergebnis von 18 983 Euro im Betriebsjahr 2019 war der Beleg dafür. Blaich führte diesen Gewinn auf einen Mehreinschlag von 288 Festmeter zurück. Die noch nicht komplett abgeschlossene Wertästung soll nachgeholt werden.
Für das Betriebsjahr 2021 legte Blaich eine Schwarze Null als Ziel vor. „Wir haben einen Einschlag von 2300 Festmeter Holz vorgesehen und hoffen insbesondere mit dem Verkauf von Buche und Douglasie ein Plus von 700 Euro zu erreichen.“
Zum Betriebsjahr 2020 wollte Karin Hättig (FWV) wissen, ob im aktuellen Jahr wegen des Mehreinschlags 2019 auch die Schwarze Null erreicht werden könne. „Es könnte sein, dass wir aufgrund geringerer Hiebmenge im Vergleich zu 2019 etwas ins Minus geraten, aber Ziel ist die Schwarze Null“, so Blaich. Er vermittelte an den Zahlen der vergangenen zehn Jahre hinweg im Endergebnis insgesamt ein Einnahmeplus von 7294 Euro. „Es macht Sinn, die Waldentwicklung immer über einen längeren Zeitraum zu betrachten, und nicht zuletzt steht immer auf der positiven Seite: Der Wald ist nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern er ist auch Erholungsraum und ökologisch wertvoll. Das steckt in den Betriebsplänen nicht mit drin.“
Zur Steuerschätzung
Auf die aktuelle Steuerschätzung im September ging Kämmerin Margareta Timbur ein. Sie bezifferte die Mindereinnahmen für Kappelrodeck auf 384 000 Euro (10,3 Prozent) und stellte fest: „Eine Nachtragshaushaltssatzung wird nicht nötig.“ Mit Blick auf die Steuerschätzung vom Mai äußerte Bürgermeister Stefan Hattenbach: „Entwarnung kann man noch nicht geben, aber der Einbruch fällt deutlich weniger aus als im Mai befürchtet.“