Kappelrodecker Winzer können nun durchstarten
Ein »vorbildliches Projekt« in Sachen Rebflurbereinigung wurde am Samstag in Kappelrodeck gefeiert. Winzer und Politiker zeigten sich nach Abschluss der Arbeiten in diesem Gebiet beeindruckt.
Das ist ein leuchtendes Beispiel für alle Winzer in Baden, mit wie viel Gleichklang und Engagement die Rebflurbereinigung verlief«. Dieses Kompliment von Franz Benz, Vizepräsident des Badischen Weinbauverbandes, galt vor allem den Bewirtschaftern der Rebflächen, Klemens Schnurr (Ganzeckerhof), Bernhard Baßler (Heidenhof) und Mathias Baßler (Oberer Heidenhof), die im Teamwork und mit viel Weitsicht ihre Betriebe fit für die Zukunft machten und dafür bei der Einweihung viel Anerkennung erhielten.
165 000 Kubikmeter
Betont wurde, dass ein solches Projekt über zehn Hektar mit der Bewegung von 165 000 Kubikmetern in Steillage und einem Volumen von 1,5 Millionen Euro (70 Prozent Zuschüsse) nur möglich ist durch die Kooperation vieler Akteure auch aus der Politik, die Visionen für den ländlichen Raum haben. Dies gelang in »Kappel« mit einem »vorbildlichen Projekt«, wie der stellvertretende Bürgermeister Günther Gallwitz betonte und alle Redner unisono bekräftigten. So stellte die Gemeinde 500 000 Euro für Flurneuordnungen (aktuell 180 000 Euro) bereit, um bei der Zukunftssicherung der Betriebe mitzuhelfen, für eine hohe Qualität der Produkte zu sorgen und für Bürger und Feriengäste eine einmalige »Natur- und Kulturlandschaft« im Einklang von Ökologie und Ökonomie zu erhalten.
Für Mathias Baßler, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft, war es eine Freude, viele Gäste an einer von zwei Platzanlagen zu begrüßen, von der aus die Wanderer einen herrlichen Ausblick haben. Den Verantwortlichen war es wichtig, dass die Anlage mit einer ökumenischen Feier von den Pfarrern Alice Frey und Georg Schmidt unter den Segen Gottes gestellt wird.
Bereits 2007 wurde bei der Gemeinde der Antrag auf die Flurbereinigung mit Erweiterung der Rebflächen gestellt, so Mathias Baßler. Einige Jahre des Planens gingen ins Land, bis das Projekt 2016/17 mit der Firma Schwörer auf steilem und schwierigem Gelände bestens umgesetzt wurde.
»Für unsere Betriebe sind die neugestalteten Flächen ganz besonders wichtig, um den Anforderungen von qualitativ hochwertigem Weinbau gerecht zu werden und gute wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen«, so Mathias Baßler.
Aus den Reden von Kordula Kovac (Bundestagsabgeordnete), Dieter Blaeß (Regierungspräsidium Freiburg), Martin Schreiner (Landratsamt Ortenau) und Franz Benz (Weinbauverband) wurde deutlich, dass hinter einem solchen Projekt vor allem auch die Politik von der Kommune über Kreis, Land und Bund bis zur Europäischen Union stehen muss. Aktuell gebe es in der Ortenau 33 Verfahren zur Flurneuordnung mit einem Volumen von 60 Millionen Euro, die von den politischen Ebenen gefördert werden, so Martin Schreiner.
Ein Paradebeispiel
Das Projekt sei ein »Paradebeispiel« für Kooperation und einen zukunftsweisenden Weinbau, so Kordula Kovac. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft laufe nach Dieter Blaeß nur gut über nachfolgende Generationen, denen über Projekte wie diese Pers