Keine weiteren Bäume für Oberkirchs Fußgängerzone
Die Stadt Oberkirch wird von der Pflanzung weiterer Bäume in der künftigen Fußgängerzone der Hauptstraße absehen. Die Fraktion Bündnis 90/Grüne hatte den Antrag gestellt, zu prüfen, ob nicht weitere Anpflanzungen, etwa im Bereich des Geschäfts Foto Harder, am ehemaligen Standort des Löwenbrunnens und beim Bekleidungsgeschäft Vögele, möglich wären. Das hat die Verwaltung in der Sitzung des Gemeinderats am Montagabend verneint.
Zum einen erinnerte Oberbürgermeister Matthias Braun an den Siegerentwurf zum Umbau der Hauptstraße des Architekturbüros Holl/Wieden, der bewusst auf Bäume in der Fußgängerzone verzichtet hat und dafür einen konsequenten Baumbestand entlang des Rundlings vorsieht. »Es ist also keineswegs so, dass wir die Bäume vergessen haben«, antwortete Braun auf Diskussionsbeiträge von Bürgern, die sich ebenfalls mehr Grün in der Innenstadt gewünscht hatten. Er versprach aber im Gegenzug viel mobiles Grün in die Hauptstraße zu holen. An den momentan mit Buchsbäumen ausgestatteten Pflanzkübeln will das Stadtoberhaupt allerdings nicht festhalten. Vielmehr schwebe ihm eine Bepflanzung mit kleinen Bäumen vor.
»Wir haben im Untergrund keinen Platz für große Bäume«, nannte der OB ein weiteres Argument. Durch die Leitungsdichte im Boden bestehe auch an den von den Grünen vorgeschlagenen Standorten keine Möglichkeit für Baumpflanzungen. »Es ist nicht damit getan, ein Loch zu graben und einen Baum zu pflanzen«, sagte Braun. Eine Baumscheibe, wie sie gerade am Marktplatz angelegt werde, benötige viel Platz – drei auf drei Meter müssten es schon sein, sonst könne der Baum nicht gesund anwachsen.
Auf Fällung verzichtet
Gleichzeitig betonte der Oberbürgermeister, dass ein Baum im Bereich des Marktplatzes, der laut Siegerentwurf gefällt werden sollte, nun erhalten bleibe. Ein weiterer komme hinzu. Und im nächsten Jahr sei mit der Anlage des Fontänenfelds eine weitere Baumpflanzung geplant.
»Außerdem wollen wir prüfen, ob an historischer Stelle vor dem Hotel `Obere Linde` eine Hauslinde gepflanzt werden kann«, versprach der OB. Früher stand dort bereits eine Linde, die nun ihren Platz zurückerobern könnte. Mit dem gegenüberliegend geplanten Baum könnte somit eine Portalsituation am Eingang zu Oberkirch geschaffen werden. Grünen-Fraktionschefin Manuela Bijanfar gab sich einsichtig: »Wir hätten uns mehr Bäume in der Fußgängerzone gewünscht. Wenn es nicht möglich ist, müssen wir das akzeptieren.« Man sei aber froh, die Diskussion angestoßen und damit auch einen Baum gerettet zu haben.
Bettina Käppeler (SPD) forderte die Verwaltung auf, über ein Beschattungskonzept in der Innenstadt nachzudenken: Angesichts der Hitzeentwicklung im Sommer werde man die Menschen sonst nicht in die Innenstadt locken.