Achern / Oberkirch

Kinder helfen bei der Auswahl

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20. Dezember 2012
Katharina Reich - Josef Huber und sein Sohn Alexander an der Netzverpackungsmaschine: Diese Bäume werden an einen Händler in Rastatt geliefert. Der viele Schnee auf der Höhe von Ödsbach erschwerte in diesem Jahr die Arbeit der Waldarbeiter.

(Bild 1/2) Katharina Reich - Josef Huber und sein Sohn Alexander an der Netzverpackungsmaschine: Diese Bäume werden an einen Händler in Rastatt geliefert. Der viele Schnee auf der Höhe von Ödsbach erschwerte in diesem Jahr die Arbeit der Waldarbeiter.

Er wird geschmückt, besungen und unter ihm liegen die ersehnten Geschenke. Das Weihnachtsfest steht vor der Tür – höchste Zeit, sich um den Weihnachtsbaum zu kümmern. Doch keine Angst: Noch bis zum Heiligabend werden die Tannenbäume angeboten.

Oberkirch. Zum Weihnachtsfest gehört er einfach dazu: der Weihnachtsbaum. Laut Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger stand 2011 bei 84 Prozent der deutschen Familien mit Kindern ein Weihnachtsbaum in der Wohnung. Der am meisten verbreitete Weihnachtsbaum ist die Nordmanntanne (siehe Hintergrund-Kasten) – auch im Renchtal.

»Die Nordmanntannen halten am längsten und verlieren ihre Nadeln auch dann nicht, wenn der Baum trocken ist«, erklärt Alfred Männle. Er verkauft auf seinem Hof in Bottenau in erster Linie Nordmanntannen, ein paar wenige Nobilistannen hat er auch im Angebot. Begonnen hat der Christbaumverkauf bereits am ersten Adventswochenende. So früh kommen vor allem die Kunden, die einen Baum für einen Außenstandort suchen. Richtig in Fahrt kommt das Geschäft mit den Nadelbäumen dann am dritten und vierten Adventswochenende. Die Wünsche der Christbaumkunden seien sehr unterschiedlich, berichtet Männle. Kunden aus dem Elsass bevorzugten buschige Bäume, während die Renchtäler eher auf der Suche nach schmaleren Exemplaren seien. Schwierig werde es, wenn Paare sich auf einen Baum einigen müssen. »Da hat es schon so manchen Ehestreit gegeben«, schmunzelt Männle.

Kunde sägt selbst

Auf dem Hengsthof in Ödsbach wird der Christbaumkauf zum Event. Hier darf der Kunde sich den Baum im Wald selbst aussuchen und eigenhändig absägen. Dieses Event haben inzwischen auch große Firmen entdeckt. Unternehmen wie die Telekom und Volkswagen laden ihre Kunden ein, auf dem Hengsthof einen Baum auszusuchen und selbst zu sägen. »Neulich hatten wir 1200 Leute auf dem Hof«, erzählt Josef Huber. Neben der Wahl des Weihnachtsbaums bietet Familie Huber ihren Gästen ein weihnachtliches Rahmenprogramm: Die große Gerätehalle wird zum geheizten Gastraum. Hier gibt es Steaks, Würstchen, Glühwein und selbst gebackenes Weihnachtsgebäck. Für die Kinder sorgt ein Clown für Unterhaltung und es gibt die Möglichkeit, selbst Weihnachtsplätzchen zu backen.

Josef Huber sieht im Erfolg seiner Weihnachtsbaumveranstaltungen neben dem Event-Charakter auch die Sehnsucht nach der Ursprünglichkeit des Weihnachtsfestes. »Früher ist man mit dem Vater in den Wald gegangen und hat sich einen Baum abgesägt. Das geht heute nicht mehr einfach so. Bei uns darf man wieder mit der Säge in den Wald ziehen, ein bisschen so wie früher«, erzählt Huber.

Josef Huber liebt seine Arbeit mit den Weihnachtsbäumen und den vielen Menschen, die zum Baumschlagen zu ihm kommen. Besonders die strahlenden Augen der Kinder, wenn sie mit ihrem Baum wieder aus dem Wald kommen, seien den Aufwand wert. Und welcher Baum steht bei Familie Huber im Wohnzimmer? »Früher haben wir einfach einen genommen, der übrig war«, so Huber. »Seit wir selbst Kinder haben, gehen wir aber auch gemeinsam in den Wald und die Kinder suchen einen aus.«

STICHWORT

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Tipps vom Profi

Der Christbaumverband Baden-Württemberg rät:

- den Baum nach dem Kauf in einen Eimer Wasser an einen kühlen, sonnen- und windgeschützten Ort zu stellen.- den Baum bis kurz vor dem Aufstellen im Netz zu belassen. So verdunstet er am wenigsten und behält seine Frische.- den Baum vor dem Aufstellen nochmals frisch anzuschneiden und immer mit ausreichend Wasser zu versorgen.

HINTERGRUND

Nordmannstanne

»Seit etwas 25 Jahren hat sich die Nordmanntanne als bevorzugter Weihnachtsbaum durchgesetzt«, erzählt Bernhard Mettendorf, Forstbezirksleiter des Bezirks Oberkirch. Davor seien vor allem Fichten zum Einsatz gekommen. Die Nordmannstanne eignet sich vor allem wegen ihrer Haltbarkeit als Christbaum. Sie kommt ursprünglich aus dem Kaukasus, das Saatgut wird immer noch aus Georgien bezogen. »Die Nordmanntanne treibt spät aus, wächst langsam und bekommt dadurch eine schöne Form«, so Mettendorf. Für den gleichmäßigen Wuchs sorgen auch die Waldbauern, indem sie im Frühjahr mit einer Zange die Triebe regulieren. Dadurch werden die Bäume dichter und schießen nicht so schnell in die Höhe.

Dieses Jahr hat der Spätfrost Anfang Mai für einige Frostschäden an den Bäumen gesorgt, einige Triebe sind dabei erfroren und die Augen sind nicht ausgetrieben. Dennoch gibt es genug Auswahl an Weihnachtsbäumen und die Preise sind stabil geblieben. Der Preis für einen Meter liegt zwischen 15 und 20 Euro.

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