Kirchliche Sozialstation Achern ändert die Strukturen
Neuen Zeiten geht die Kirchliche Sozialstation Achern entgegen. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurden die Weichen gestellt, Verantwortung und Haftung künftig auf Schultern hauptamtlicher Mitarbeiter zu belassen.
Informiert wurden die Mitglieder am Montag auch, dass der Kauf des Anwesens Martinstraße 56 nun vollzogen ist. »Wir haben mit Auftrag der Mitgliederversammlung gründlich an unserer neuen Struktur gearbeitet«, erläuterte Vorsitzender Josef Schell. Christian Hoferer von der Steuerprüfungsgesellschaft Hoferer und Partner erläuterte die vorgesehenen Satzungsänderungen im Detail.
Da ein Verein dauerhaft wenig geeignet ist für eine Unternehmung der hier gegebenen Art, habe man Alternativen gesucht. Eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung habe gute Perspektiven, erläuterte Hoferer. Mit ihr trage nicht mehr der ehrenamtliche Vorstand haftungs- wie strafrechtlich volle Verantwortung. Die liege dann bei der hauptamtlichen Geschäftsführung. Mit Ausnahme einer Vollmacht habe die bislang keinerlei Vertretungsbefugnis gehabt.
»Es ist evident, dass ein Unternehmen mit dieser Zahl an Mitarbeitern und Umsätzen in heutigen Zeiten nicht angemessen geführt werden kann«, betonte Hoferer. Eine gewisse »Haftungsabschottung«, so Hoferer, werde durch die gGmbh erreicht, die künftig rechtlich durch eine hauptamtliche Geschäftsführung vertreten wird. Einstimmig plädierten die Mitglieder für die notwendigen Änderungen der Satzung, für die Gründung und Beteiligung an einer GmbH und die Bereitstellung von 250 000 Euro als finanzielle Mittel.
Wichtig, so Hoferer, sei vor allem auch gewesen, dass für die Mitarbeiter keinerlei Nachteile entstünden. Sowohl tarifliche Regelungen, wie Urlaubs- oder Rentenansprüche aus der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse bleiben vollumfänglich erhalten.
Gebäude erworben
Beifall für gute Einarbeitung erhielt die aktuelle und für die Gmbh vorgesehene Geschäftsführerin Claudia Walter. »Sie haben sich in diesem halben Jahr hervorragend eingearbeitet«, hatte Josef Schell ein großes Kompliment für sie parat. Zukunftssichernd für die kirchliche Sozialstation sei auch die Entscheidung gewesen, das Gebäude Martinstraße 56 von der Kirchengemeinde Achern zu erwerben. Bis vor Jahresfrist waren Sozialstation und Caritasverband Acher-Renchtal dort gemeinsam untergebracht gewesen.