Kita in Sasbachwalden schließt für zwei Wochen
Das dürfte ärgerlich werden für die Eltern von rund 70 Kindergartenkindern in Sasbachwalden: In diesen Tagen bekommen sie es schriftlich, dass die Betreuungseinrichtung vom 16. bis 27. Januar ganze zwei Wochen lang außerplanmäßig schließen wird. Im Gemeinderat gab es darüber Unmut. Auch ein undichtes Dach sorgt für Gesprächsstoff und zwingt zum Handeln.
Raum der Landfrauen
„Wir haben eine Notbetreuung geplant“, erklärte Bürgermeisterin Sonja Schuchter in der Sitzung diesen Mittwoch. Dafür wolle man den Raum der Landfrauen im Rathaus nutzen. Etwa 25 Kinder könnten die Erzieherinnen während des Umbaus dort betreuen – sofern der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) dem zustimme.
Sollten mehr Eltern die Notbetreuung benötigen, werde man nach weiteren Möglichkeiten suchen. Eltern, die ihr Kind in diesen zwei Wochen zu Hause betreuen, sollen eine halbe Monatsgebühr erlassen bekommen.
Grund für die Schließung ist der Anschluss des Kindergartenanbaus an das Bestandsgebäude. Weil die Bauarbeiten hinter dem Zeitplan liegen, war dies nicht in den Ferien möglich. Die nötigen Umbauten auf die nächsten Ferien zu verschieben, würde bedeuten, dass der Anbau nicht in Betrieb genommen werden darf. „Die Arbeiten sind Voraussetzung dafür, sonst bekommen wir keine Betriebserlaubnis“, erklärte die Bürgermeisterin.
Bruno Müller (FWV) gefällt das gar nicht. Übergangsweise müssten doch Alt- und Neubau im Ist-Zustand genutzt werden können, sagte er. Die Einhaltung aller Vorschriften gehe zu Lasten der Eltern, die sich auf eine Betreuung ihres Nachwuchses im Kindergarten verlassen. Sonja Schuchter sprach davon, dass der Bereich Kinderbetreuung „überreguliert“ sei und sich dies nicht in gestiegener Qualität ausdrücke.
Beim Anschluss des neuen Flachdachs an das alte sei entdeckt worden, dass Feuchtigkeit in den bestehenden Kindergarten eindringe. Eine Dachsanierung sei unumgänglich und könne um die 100.000 Euro kosten. Weil der Kindergarten im Sanierungsgebiet Ortsmitte liege, rechne man mit Zuschüssen für diese Maßnahme. Zuvor müsse man jedoch die dafür geltenden Vorgaben genau prüfen und das Geld im nächsten Haushalt einplanen.
Für leichtes Gefälle
Hubert Doll (FWV) sprach sich dafür aus, dem Dach zumindest ein leichtes Gefälle zu geben, damit kein Wasser darauf stehen bleiben kann. Das sei wichtig, bekräftige seine Fraktionskollege Alexander Berger.
Er sei grundsätzlich gegen Flachdächer, doch beim Anbau an den Kindergarten habe man wieder so gebaut.
Vor rund einem Jahr wurde für den Kindergartenanbau der erste Spatenstich vollzogen.
Bauherr ist die Kirchengemeinde. Die geplanten Kosten lagen bei 1,41 Millionen Euro und wurden später auf 1,56 Millionen Euro korrigiert.
Gehofft hatte man auf eine Eröffnung vor Weihnachten, gerechnet wird jetzt mit einer Fertigstellung im Februar – ohne die Dachsanierung am Altbau.