Kita-Neubau wird wegen sechster Gruppe 300.000 Euro teurer
Mit Kosten von rund 3,3 Millionen Euro muss Lauf nun für den Neubau eines Kindergartens rechnen. Sie sind vor allem deshalb um rund 300 000 Euro gestiegen, weil eine sechste Gruppe untergebracht wird.
»Das wird uns den Finanzhaushalt ganz schon durcheinander wirbeln«, kommentierte Siegfried Huber (FBL) in der Gemeinderatssitzung am Dienstag den um 300 000 Euro teurer gewordenen Kita-Neubau. Da dürften keine weiteren großen Projekte mehr kommen.
Benedikt Schmieder (CDU) sprach davon, dass damit eine Grenze erreicht sei. Was darüber gehe, sei dann nicht mehr möglich. Auf Nachfrage bestätigte Kämmerer Ralph Essig-Christleit, dass das Geld komplett auf dem Kapitalmarkt beschafft werden müsse und er sich bereits nach günstigen Möglichkeiten umschaue.
Architekt Michael Schönle wies darauf hin, dass er bei der Kostenschätzung von Standardpreisen ausgegangen sei. Bis Weihnachten werde der Rat eine qualifizierte Kostenberechnung bekommen. Er versuche mit mehreren Mitteln, Kosten zu sparen.
Dazu gehöre der Abschied von einer Fassade aus Holz und der Einbau von zwei Stufen und zwei Rampen, um den Höhenunterschied im Gelände auszugleichen, ohne umfangreiche Erdarbeiten auszulösen.
Rampen und Stufen
Die Erdarbeiten könnten laut Bürgermeister Rastetter in den Sommerferien 2018 stattfinden. Den Baubeginn sehe man für September vor. Von Rampen und Stufen in einem Kindergarten hält Klaus Merkel (LM) gar nichts: »Die sind doch eine Sturzgefahr.«
Doch der Architekt widersprach ihm. Auch der KFJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales), der die Betriebserlaubnis erteilen muss, habe dagegen keinen Einwendungen.
Gegen einen schmal zulaufenden Raum hatte Klaus Merkel ebenfalls Bedenken. Er entstehe, weit damit umbauter Raum gespart werden könne, war zu hören. Solche Schlupfwinkel seien für Kinder doch interessant, argumentierte Ulrike Heib (CDU).
1120 Quadratmeter Nutzfläche wird der Winkelbau zwischen Schule und Halle bekommen. Er wird an den Zaun der Krippe St. Anna angrenzen. Wie später die Freiflächen genutzt werden, müsse noch mit den Leiterinnen der Einrichtungen geklärt werden, so Rastetter. Interessant: Eine der Anforderungen ist auch eine Schmutzschleuse auf dem Weg von draußen nach drinnen.
Rücken schonen
Außerdem soll es Einzelwickelkabinen geben, um ihre Intimsphäre zu wahren. Die Wickeltische bekommen Stufen, damit die Kinder selbst hinausklettern können. Dies schone den Rücken der Erzieherinnen. Einstimmig wurde das Raumkonzept abgesegnet.
Wasserversorgung top gepflegt
Die Wasserversorgungsanlage der Gemeinde Lauf ist in einem aufmerksam gewarteten Zustand. Das bescheinigte das Landratsamt nach eingehender Prüfung.
Die Prüfer seien »äußerst zufrieden gewesen«, berichtete Bürgermeister Rastetter dem Gemeinderat am Dienstag. Es wurden nur kleine bauliche Mängel dokumentiert, die keinen Einfluss auf die Wasserqualität hätten. Man habe bis Ende 2018 Zeit, diese zu beheben, habe sie aber teilweise schon abgearbeitet.