Kitas in Renchen sind komplett ausgelastet
In Renchen wird wohl in naher Zukunft die Frage nach einem Kindergarten-Neubau auf den Tisch kommen. Die Einrichtungen sind voll und bleiben es auch. Eine App erleichtert die Kommunikation.
Unter drei Aspekten hatte sich der Gemeinderat Renchen am Montagabend mit den Kitas zu befassen. Zum einen ging es um die Anschaffung einer Kindergarten-Info-App, um die Kommunikation mit den Eltern zu verbessern. Außerdem legte Sabine Berger die Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2020/21 vor. Abschließend wurde beschlossen, die Benutzungsgebühren für die Kitas im Schnitt um 1,9 Prozent anzuheben.
Infos auf einen Blick
Valeska Vetter, Leiterin des Kindergartens Erlach, stellte die Info-App vor, die dort schon seit drei Jahren erfolgreich genutzt wird. Auch in der Kita Ulm erleichtert sie seit einiger Zeit die Kommunikation, da sie Briefe oder Mails ersetzt. Gerade in der Corona-Zeit sind rasche Informationen wichtig. Die Eltern finden alle Infos auf einen Blick, sagt Vetter. Die Kosten bezifferte Bürgermeister Siefermann auf jährlich 1300 Euro. Der Rat stimmte einstimmig zu.
„Für 2020/21 zeichnet sich in allen drei Kitas in allen Bereichen Vollbelegung ab“, berichtete die zuständige Stabsstellenleiterin Sabine Berger. Sie hatte eine umfangreiche Vorlage erarbeitet. Der Zuzug von Familien könnte in den kommenden Jahren weiter für Engpässe sorgen.
Kinder länger in der Kita
Weil der Einschulungsstichtag in drei Schritten vom 30. September auf den 30. Juni verlegt wird, steige die Zahl der Ü3-Plätze vor allem an der Kita Renchen. Dort könnte möglicherweise durch eine Änderung der Betriebserlaubnis Platz für weitere sechs Kinder geschaffen werden.
In Erlach werde wohl eine altersgemischte Gruppe umgewandelt, um weitere fünf Ü3-Kinder aufnehmen zu können. Kinder aus Ulm, die einen Ganztagesplatz Ü3 benötigen, werden in Erlach betreut und bleiben dort auch meist. In Ulm habe es sich als richtig erwiesen, dass die Schüler nicht mehr in der Kita, sondern durch die Awo an der Schule betreut werden. Dadurch stehen die Plätze den Kindergartenkindern zur Verfügung.
Jochen Graf (FW) glaubt, dass die Zahl der Kinder durch neue Baugebiete stärker steigt als in der Planung angesetzt. „Wir stoßen an Grenzen“, sagt auch Werner Bär (CDU). Heinz Schäfer fordert, vorausschauend zu planen. Bürgermeister Siefermann erinnerte an die Grundsatzfrage, ob ein Anbau reicht oder ob ein weiterer Kindergarten gebaut werden soll.
Gebühren steigen
Im Juli hatte der Gemeinderat die Benutzungsordnung der Kindergärten geändert und die Gebühren neu festgelegt. Kämmerer Merdan Seker schlug am Montag auf Grundlage der Empfehlung der Kirchen und kommunalen Landesverbände einen Anpassungsvorschlag für 2020/21 vor, dem der Rat einstimmig folgte.
Die Elternbeiträge werden in Renchen die Kosten zu lediglich 12,9 Prozent decken (empfohlen sind 20 Prozent), in Renchen liegt die Regelbetreuung bei 34,5 Stunden, üblich sind sonst 30 Stunden.
Die Sprecher der Fraktionen bezeichneten die Erhöhung um 1,9 Prozent als moderat und vertretbar.m