Klaus Muttach bleibt Oberbürgermeister in Achern
Klaus Muttach wurde am Sonntag bei der OB-Wahl in Achern im Amt bestätigt. Laut dem vorläufigen Endergebnis erreichte er 79 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer Thomas H. Merkt kam auf knapp 19,5 Prozent. Enttäuschend war die Wahlbeteiligung: Sie lag bei 33,6 Prozent.
5189 Bürger gaben Klaus Muttach am Sonntag ihre Stimme. Das entspricht 79,04 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Für Herausforderer Thomas H. Merkt votierten 1272 der Wähler (19,38 %). Insgesamt gaben 6766 Bürger ihre Stimme ab – von 20 135 Wahlberechtigten. Damit lag die Wahlbeteiligung bei nur 33,6 Prozent.
Das vorläufige Endergebnis wurde vor dem Rathaus am Markt im Beisein der beiden Kandidaten verkündet. Klaus Muttach dankte den Wählern in einer kurzen Ansprache. „80 Prozent wären ein super Ergebnis gewesen“, sagte der alte und neue OB. „So wurde es ein fast super Ergebnis.“ Mit Blick auf die schwache Beteiligung sagte Muttach: „Die Flüchtlinge, die zu uns kommen, haben zuhause oft keine freien Wahlen.“ Das zeige den Wert, den freie Wahlen haben. Herausforderer Merkt gratulierte dem wiedergewählten OB.
Ersten Tendenzen gegen 18.30 Uhr
Die Wahllokale hatten von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Unmittelbar daran anschließend erfolgte die Auszählung der Stimmzettel in den einzelnen Wahlbezirken. Die Zwischenergebnisse wurden im Bürgersaal am Markt auf einer großen Leinwand angezeigt und laufend aktualisiert. Kurz vor halb sieben zeigten erste Tendenzen, dass OB Muttach klar vorne liegen würde.
Die Stimmzettel wurden am Wahltag in den Wahllokalen ausgegeben. Es wurden 14 Urnenwahlbezirke gebildet: fünf Wahllokale in der Kernstadt (zwei in der Gemeinschaftsschule, zwei im Rathaus am Markt und eins im Gymnasium), zwei in Oberachern und jeweils ein Wahllokal in den Stadtteilen Fautenbach, Gamshurst, Großweier, Mösbach, Önsbach, Sasbachried und Wagshurst. Dazu kamen noch drei Briefwahlbezirke.
Jeder Wahlberechtigte hatte eine Stimme. Diese konnte für einen auf dem Stimmzettel aufgedruckten Bewerber abgegeben werden. Die Stimme konnte jedoch auch einer wählbaren Person gegeben werden, die nicht auf dem Stimmzettel aufgedruckt ist.
2007 deutlich höhere Wahlbeteiligung
Bei der Wahl vor acht Jahren traten in Achern zur ersten Wahl sechs Kandidaten an. Bei einer Wahlbeteiligung von 61,4 Prozent gab es aber am 30. September 2007 keine Entscheidung, da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichte. Bei der zweiten Wahl am 14. Oktober genügte Klaus Muttach die relative Mehrheit von 46,9 Prozent. Zweiter wurde Hans-Peter Kopp (35,5) vor Dietmar Späth (18,5). Die Wahlbeteiligung lag bei 59,1 Prozent.
Die erste Amtsperiode von Oberbürgermeister Klaus Muttach endet am 3. November diesen Jahres. Am 4. November 2007 hatte Klaus Muttach als Nachfolger von Reinhard Köstlin das Amt des OB angetreten. Oberbürgermeister Klaus Muttach hatte bereits beim Neujahrsempfang in der Schlossfeldhalle in Großweier erklärt, dass er für eine zweite Amtsperiode kandidieren wird. Muttach gab seine Bewerbung am Montag, 20. Juli, als erster ab. Die Bewerbung von Thomas Merkt wurde am Freitag, 21. August, eingereicht. Der 57-jährige selbstständige Kaufmann hatte genügend gültige Unterstützungsunterschriften eingereicht.
Klaus Muttach (CDU) ist seit 2007 Oberbürgermeister von Achern und bewirbt sich um eine zweite Amtsperiode. Thomas H. Merkt, Volkswirt aus Fautenbach, war Mitbegründer der Stammtischpartei des Dorfes Fautenbach (SPDF), die mit einem Sitz im Ortschaftsrat vertreten ist.
Wenn der Amtsinhaber Konkurrenz bekommt...
Es gab im Raum Achern in den vergangenen Jahren einige Bürgermeisterwahlen, bei denen der Amtsinhaber auf einen oder gar mehrere Herausforderer traf. Immer gewann der Amtsinhaber, aber einige Male machten die Herausforderer eine mehr als gute Figur.
26.9.1999: Reinhart Köstlin (SPD) trifft bei seiner zweiten OB-Wahl in Achern mit Franz Ritter (CDU) auf einen sehr guten Bewerber. Bei einer Wahlbeteiligung von 60,5 Prozent erreicht Reinhart Köstlin 54,3 Prozent, sein Konkurrent kommt auf 45,6 Prozent.
23.9.2001: Keine Mühe hat Klaus-Peter Mungenast bei seiner zweiten Wiederwahl in Kappelrodeck. Bei einer Wahlbeteiligung von 50,8 Prozent erzielt er 94,8 Prozent der Stimmen, Dauerkandidat Werner Tereba gerade einmal 4,4 Prozent.
11.1.2004: Werner Tereba (7 Prozent) hat auch bei der Bürgermeisterwahl in Ottenhöfen (Wahlbeteiligung 47,2 Prozent) keine Chance. Dieter Klotz (91 Prozent) wird für die vierte Amtsperiode gewählt.
8.6.2008: Mit Edwin Bader (4,9 Prozent) und Günter Sick (1,9 Prozent) hat Valentin Doll (92,5 Prozent) in Sasbachwalden gleich zwei Mitbewerber. Bei einer Wahlbeteiligung von 56,2 Prozent erhält aber der Amtsinhaber für seine dritte Amtszeit einen klaren Vertrauensbeweis.
27.9.2009: Erleichtert ist Amtsinhaber Wolfgang Reinholz (55,4 Prozent), denn Michael Falk (44,4 Prozent) ist bei der Bürgermeisterwahl in Sasbach keinesfalls chancenlos. Bei einer Wahlbeteiligung von 76,4 Prozent hat der Amtsinhaber das bessere Ende für sich und kann sich auf eine zweite Amtszeit einstellen.
26.4.2015: Die erste Wiederwahl von Michael Welsche in Rheinau wird keinesfalls eine glasklare Sache. Der Amtsinhaber holt 68,3 Prozent, Gegenkandidat Dirk Kapp 29,8 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 49,8 Prozent.