Kleinode schmücken die Wegeränder
Stumme Zeichen am Weg – Kleinode der Volkskunst auf der Gemarkung Bad Peterstal-Griesbach.
Schon 1986 gab der Schwarzwaldverein Bad Peterstal-Griesbach einen Bildband heraus über die Bildstöcke, Wegkreuze und Gedenksteine, die sehr zahlreich im Ort, an Wanderwegen und im Wald, teils versteckt, zu finden sind. Über diese Kleinode der Volkskunst mit den oft interessanten Hintergründen ihrer Entstehung konnten die Autoren des Buches, das Ehepaar Walter und Edeltraud Doll, den zahlreich anwesenden Zuhörern berichten.
Zu den im Buch beschriebenen 76 Objekten sind in den vergangenen 30 Jahren weitere Kleindenkmäler hinzugekommen. Doll rief dazu auf, mittels Patenschaften die Bildstöcke zu pflegen.
Eingeladen hatte der Stammtisch für Ortsgeschichte Bad Peterstal-Griesbach, gemeinsam mit dem Schwarzwaldverein.
Walter Doll berichtete, wie aus der Idee nach intensiver Arbeit eine Sammlung entstand, die in einem Bildband festgehalten wurde. Dazwischen lag für den Schwarzwaldverein eine zeitraubende Tätigkeit und für die Autoren viele Stunden auf der Pfarrhausbühne mit Studium der alten Kirchenbücher. Mit Hilfe zahlreicher kundiger Experten und der finanziellen Unterstützung der örtlichen Betriebe konnte nach fünf Jahren das Werk der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Diese »stummen Zeichen«, wie man sie besonders zahlreich im süddeutschen Raum findet, sind Zeugnis christlichen Volksglaubens, aber auch ein Stück Heimatgeschichte.
Bei einem virtuellen Spaziergang durch den Ort mit Dias von den Objekten erläuterte Edeltraud Doll die Entstehung mittels Einträgen aus den Kirchenbüchern, Inschriften, Erzählungen älterer Einwohner. Oft erinnert ein Bildstock an einen tödlichen Unfall bei der Waldarbeit, manchmal gelobten die Vorfahren die Errichtung eines Bildstocks, wenn eine gefährliche Arbeit gut zu Ende gebracht würde, wenn Tiere von Seuchen verschont blieben. Dass die Pest im Ort schwer gewütet hat, ist den Bildstöckchen ebenfalls zu entnehmen. Im Volksmund haben die Steine oft einen Namen, Zehn Mariengrotten zeugen von der besonderen Verehrung durch die Bevölkerung.