Koch tritt im Mai nicht mehr an
Die Rheinauer Ortsvorsteher sind nicht amtsmüde – die meisten möchten bei der Kommunalwahl erneut antreten, manche halten sich mit einer Zusage aber noch bedeckt, wie eine Umfrage der Mittelbadischen Presse ergeben hat. Lediglich Holzhausens Ortsvorsteher Siegfried Koch kandidiert definitiv nicht wieder.
Michael Welsches Statthalter in den Ortsteilen sind die acht Rheinauer Ortsvorsteher. Sie sind auf fünf Jahre gewählt und müssen sich bei den Kommunalwahlen am 25. Mai ein neues Mandat holen, wobei die Besetzung des Ortsvorsteherpostens Sache des Ortschaftsrates ist. Während die meisten Rheinauer Ortsvorsteher – sechs Männer und zwei Frauen – erneut kandidieren wollen, winkt einer definitiv ab: Siegfried Koch aus Holzhausen. »Die Kandidatur für ein politisches Mandat will gut überlegt sein, der Ausstieg noch viel mehr. Nach Ende der Periode werden es fast 25 Jahre gewesen sein, in denen ich diese schöne Aufgabe wahrnehmen durfte«, erklärt der 59-jährige Kommunalpolitiker auf Anfrage der Mittelbadischen Presse.
Koch wurde im November 1989 zum Ortsvorsteher von Holzhausen gewählt und am 16. Dezember des gleichen Jahres vereidigt. Im »Holzhuser« Ortschaftsrat selbst sitzt er schon zehn Jahre länger. »Die Demokratie lebt auch von der Veränderung – wenn es am schönsten ist, soll man aufhören!«, so Koch und stellt zugleich klar: »Da schwingt kein Desinteresse mit und schon gar keine Enttäuschung oder gar Verärgerung – ganz im Gegenteil.«
Noch nicht festlegen will sich Doris Bleß. »Die Überlegungen sind noch am Laufen«, so die amtierende Diersheimer Ortsvorsteherin, die 2009 auf Gerd Birsner folgte. Das Gleiche gilt für Honaus Ortsvorsteher Manfred Knörle; der 58-Jährige folgte 2007 während der laufenden Amtsperiode auf Siegfried Schmidt. Ebenso unentschieden ist Linx’ Ortsvorsteher Rainer Haag; der 62-jährige Elektroniktechniker »beerbte« 1993 Gerd Morgenthaler, der krankheitsbedingt aus dem Amt schied.
Klare Zusage
Eine klare Zusage für eine erneute Kandidatur kommt von den übrigen Stadtteilchefs. »Ich werde wieder antreten«, kündigte Helmlingens Ortsvorsteher Manfred Kreß an, wenngleich die Diskussion um einen möglichen weiteren Kiesabbau im Ort, bei der sich der Großteil der Bevölkerung in einer privaten Bürgerumfrage gegen die Pläne der Verwaltung ausgesprochen hatte (wir berichteten), etwas auf die Stimmung drücke. Der 58-jährige Kreß, der als Wassermeister bei der Stadt Rheinau arbeitet, leitet seit 1999 die Geschicke des nördlichsten Rheinauer Stadtteils und ist somit bereits drei volle Perioden im Amt. Astrid Huber, Ortsvorsteherin des kleinsten Rheinauer Stadtteils Hausgereut, kündigt auf Anfrage ebenfalls eine erneute Kandidatur an. Die 45-jährige Verwaltungsfachangestellte folgte 2009 auf Günther
Rendler.
Seinen »Hut in den Ring« will erneut auch Rheinbischofsheims Ortsvorsteher Robert Reifschneider werfen. Der 59-Jährige ist Leiter des Rechnungsprüfungsamtes der Stadt Oberkirch und übernahm 2009 die Amtsgeschäfte seines Vorgängers Rainer Welsche. Ebenfalls das Amt des Ortsvorstehers weiterführen will im Falle seiner Wiederwahl Andreas Pollok in Memprechtshofen. Der 53-Jährige gehört zu den »alten Hasen« der Ortsvorsteher-Riege, ist der beruflich als Zollbeamter tätige Kommunalpolitiker doch seit 1994 Ortsoberhaupt des Rheinauer Stadtteils.
Der Rheinauer Kernort Freistett hat bekanntlich keinen Ortschaftsrat und damit auch keinen Ortsvorsteher. Dem dortigen Bezirksbeirat steht der Bürgermeister vor.