Konzert verband Offenbachs Unterwelt mit Zeppelins Himmel
Susanne Heitz, die neue Dirigentin des Musikvereins Bottenau, hat am Samstagabend ihr erstes Jahreskonzert mit der Kapelle mit Schwung und Esprit bewältigt. In der fast voll besetzten Erwin- Braun- Halle durften die Besucher Musik aus verschiedensten Stilrichtungen lauschen.
Das Motto »Himmel und Hölle« ließ es erahnen: Der von Reinhard Danner moderierte Konzertabend mit dem Musikverein Bottenau sollte abwechslungsreich werden. Mit »Stairway to Heaven«, dem bekanntesten Stück von »Led Zeppelin«, wagte sich die Kapelle unter der Leitung von Susanne Heitz in rockige Gefilde. Die Ballade mit ihren raffinierten Harmonien wurde vom Musikverein gekonnt umgesetzt. Durch den Einsatz der verschiedenen Register, beginnend mit Glockenklang, dem sich die Klarinetten anschlossen, bis sich schließlich das gesamte Orchester einklinkte, erhielt das Stück die Farbigkeit und Vielschichtigkeit, die es so unverwechselbar macht.
Mit »Orpheus in der Unterwelt« von Jacques Offenbach wagten sich die Musiker in die Welt der Operetten. Man konnte sich angesichts der quirligen, temperamentvollen Musik gut die lüsterne Betriebsamkeit in der Unterwelt vorstellen. Zwischen Querflöten- und Klarinettenklängen, bei denen Katharina Müller einen gelungene Solopart innehatte, erhob sich die gesamte Kapelle und spielte prächtig auf. Als Glanzstück präsentierte sie den berühmten »Can Can«.
Hingebungsvolle Klänge und verkleidete Teufel
Von der Unterwelt ging es wieder in den Himmel. Mit »Heaven« wurden hingebungsvolle Klänge mit sehr melodischem Akzent gespielt. Daniel Müller spielte hier ein schönes Solo auf der Trompete. Vor der Pause ging es im Bigbandstil teuflisch weiter: »Devil in Disguise« oder »Du bist der Teufel in Verkleidung« von Elvis Pressley stand auf dem Programm und forderte den ganzen Einsatz der Kapelle.
Mit der Filmmusik »The cider house rules« wurde nach dem soften Stück »The Blues sky« der zweite Teil des Abends eingeläutet. Der sanfte Auftakt wurde von einem gehaltvollen Zwischenteil abgelöst, in den kraftvolle Percussioneinsätze Spannung aufbauten.
Ein weiteres fantastisches Werk stellte »Schicksal der Götter« (Fate of the gods) dar, bei dem alle Register gezogen wurden. Das sehr anspruchsvolle Musikstück für Blasorchester von Steven Reineke mit seiner wechselnden Dynamik, und den temporeichen Passagen wurde von den Musikern mit einem feinen Gespür für Nuancen gut gemeistert.
Zum Abschluss wurden mit Robin Williams’ »Angels« noch einmal leisere Töne angestimmt. Doch das Publikum wollte mehr, wie der große Applaus unschwer enkennen ließ. Als rasante Zugabe gab es nach einer Polka noch den Weg in die Hölle: »Highway to hell« von »ACDC«.