Kriegerdenkmal wird eingelagert
Das Kriegerdenkmal im Oppenauer Stadtgarten muss Parkplätzen weichen. Der Gemeinderat hat am Montag den Abbau des Mahnmals beschlossen, das eingelagert und restauriert werden soll. Noch offen bleibt, wo es wieder aufgebaut wird.
Als Ersatz für die am Kirchplatz wegfallenden Parkplätze will Oppenau zeitnah Parkmöglichkeiten im Stadtgartenbereich schaffen. Die Bauarbeiten sollen weder das Stadtfest noch die Musikveranstaltung »Renchtal rock 2 beats« behindern. Die Vorarbeit dazu hat der Gemeinderat am Montag geliefert: Die Verlagerung des Kriegerdenkmals ist beschlossene Sache.
Das Denkmal wird nun unter der Anleitung eines Fachmannes abgebaut und eingelagert – entweder im Oppenauer Bauhof oder im Gebäude der ehemaligen Rußfabrik, das sich im Besitz der Stadt befindet. Neben dem Gemeinderat hat auch die untere Denkmalbehörde des Landratsamtes dem Vorgehen zugestimmt, wenngleich sie eine Einlagerung in einem Museum oder bei einem Restaurator empfiehlt.
Einen Kostenvoranschag für die Restaurierung konnte die Stadt noch nicht vorlegen; sie holt zwei bis drei Angebote von Fachfirmen ein, von denen dann die günstigste zum Zuge kommen soll. Dass es nicht ganz billig werden wird, deutete Günter Huber (CDU) an. Bürgermeister Thomas Grieser kann sich vorstellen, die in die Tafeln gehauenen Namen nicht vom Steinmetz nachziehen zu lassen, sondern stattdessen eine bedruckte Glastafel zu verwenden. Die Restaurierung der Schrift koste »horrendes Geld«: »Da freut sich der Steinmetz.« Ob die Gemeinde sich freue, sei eine andere Frage.
Neuer Rat entscheidet
Eine Entscheidung ließ der Gemeinderat am Montag offen: die über den künftigen Standort des Denkmals. Sie soll laut dem Bürgermeister vom neuen Gemeinderat getroffen werden. Im Gespräch ist die Unterbringung im oberen Stadtpark.
Zillgith empfihelt Kommentierung
Das Oppenauer Kriegerdenkmal zeigt einen mit einer Handgranate bewaffneten Soldaten, der hinter einem verwundeten Kameraden steht. Seine Gestaltung, die durch die Inschrift noch verstärkt wird, bezeichnet der Oberkircher Denkmalpfleger Rudolf Hans Zillgith als »martialisch«.
Zillgith empfiehlt den Oppenauern, sich an Hamburg ein Beispiel zu nehmen. Dort blieb das martialische alte Denkmal erhalten und um ein neues, modernes ergänzt, das an die Opfer von Gewalt und Terror erinnert. Wichtig ist ihm: »Der Senat entschied, das Denkmal als Zeugnis der Geschichte zu belassen, es aber (für die Nachwelt) zu kommentieren.« Gerhard Rauscher (UWO) griff den Vorschlag auf und schlug vor, die Erklärungstafeln mindestens zweisprachig (Deutsch und Französisch) zu halten.