Künstler Tobias Huber gibt Gedanken eine Form
In einer kleiner Reihe lässt die ARZ Künstler des Kunstvereins Oberkirch zu Wort kommen, die ab 8. September unter dem Titel »Art Spectrum 2018 – Verborgene Schönheit« im Alten Rathaus Oberkirch ausstellen. Heute beantwortet Tobias D. Huber aus Oberkirch elf Fragen.
Herr Huber, Ihre Kunst ist...?:
Tobias Huber: Vielseitig, lässt sich nicht so einfach einordnen und entsteht aus den verschiedensten Materialien und Stilrichtungen.
Was wäre Ihr Leben ohne Kunst?
Huber: Einfach etwas ärmer.
Wie würden Sie Ihre Kunst und ihr Arbeiten beschreiben?
Huber: Sie entsteht in der Auseinandersetzung mit der Materie, einem Gedanken eine Form zu geben, die dem Betrachter etwas gibt. Was dieser darin sieht, das überlasse ich letztendlich jedem selbst.
Wohin gehen Sie zum Nachdenken oder um in sich zu gehen?
Huber: In die Kirche oder in die Natur. Beides im Moment zu selten.
Haben Sie ein künstlerisches Vorbild?
Huber: Dies sind ganz verschiedene, in der Malerei die Impressionisten Monet oder Renoir, in der klassischen Bildhauerei sind das Rodin oder zeitgenössisch der Schweizer Künstler Markus Raetz, in der Fotografie ist es Karl Blossfeld.
Was ist Ihre bevorzugte Kunstrichtung, in der Sie auch arbeiten?
Huber: Ich liebe den Jugendstil, auch die Sachlichkeit des Bauhauses, aber auf einen festen Stil werde ich mich nicht festlegen lassen.
Haben Sie als Kind etwas gesammelt?
Huber: Kristalle, Mineralien und Muscheln.
Welches Bild hängt über Ihrem Sofa?
Huber: Eine selbst gefertigte Kopie von »La Lecture« von Auguste Renoir in Öl und eine Bleistiftzeichnung eines Laubblattes.
Wer oder was ist für Sie ein Künstler und warum?
Huber: Es ist die Auseinandersetzung mit der Materie. Einem Gedanken, einer Idee Form und Gestalt zu geben – ihr Leben einzuhauchen – das Schöpferische macht einen Künstler aus.
Ist die Malerei in der heutigen Zeit ein Auslaufmodell?
Huber: Sicher nicht, die Technik hat vieles verändert und bietet neue Möglichkeiten, aber für den Gedanken an sich braucht es einen Künstler, der ihn sichtbar macht.
Darf Kunst einfach nur schön sein oder benötigen Sie einen Bezug?
Huber: Ich mag keine Kunst, die durch plumpe Provokation Aufmerksamkeit erheischt. Es ist zwar der einfachste Weg, bekannt zu werden, aber der falsche. Das heißt nicht, dass Provokation falsch wäre, aber sie muss eine Intention haben, die tiefer liegt.