Rheinau-Linx

Lärmaktionsplan: Linx stimmt für Tempo 30 auf der L 75

Dieter Heidt
Lesezeit 3 Minuten
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30. November 2016
Der Linxer Rat strebt ein Verbot für Brummis ab 3,5 Tonnen auf der L 75 ab.

Der Linxer Rat strebt ein Verbot für Brummis ab 3,5 Tonnen auf der L 75 ab. ©Dieter Heidt

Die Aufstellung eines Lärmaktionsplanes und eines LKW-Lenkungskonzeptes für die Stadt Rheinau waren am Montag bestimmende Themen in der Sitzung des Linxer Ortschaftsrates.  Während bei letzterem Punkt Einigkeit herrschte, wurde ersterer kontrovers diskutiert.

Im Auftrag der Stadt Rheinau war das Büro Modus Consult aus Karlsruhe mit der Erarbeitung eines Konzeptes beauftragt worden, das beide Themen als städtebauliches Gesamtkonzept erfasst. Ziel ist es, die Belastungen der Ortsdurchfahrten entlang der L 75 durch den Schwerlastverkehr zu reduzieren. Das LKW-Lenkungskonzept betreffend, sind auch Neuried und Kehl mit einbezogen. In diesem Kontext stellte Frank Gericke von Modus Consult die Pläne vor. 

Der Linxer Rat war danach aufgefordert, seine Empfehlung dem Gemeinderat vorzulegen. In einer ersten Abstimmung 2015 hatte er sich mehrheitlich für Tempo 30 auf der L 75, damals noch B 36, ausgesprochen, was eine Lärmminderung von 2,5 Dezibel bringen würde. Den LKW-Verkehr hätte er am liebsten ganz von der L 75 verbannt.

Nach den nun vorliegenden Erkenntnissen ergaben sich beim LKW-Lenkungskonzept vier Vorgehensweisen: Für Linx mit Hohbühn wurde ein Verbot für den Schwerlastverkehr über 3,5 Tonnen im Norden vom Kreisverkehr L 87 in Freistett bis zur Anbindung an die B 28 im Süden favorisiert. Ausgenommen davon ist der Quell- und Zielverkehr. Das Verbot wäre an den jeweiligen Ausgangspunkten mit Schildern kenntlich zu machen; eine Überwachung sei nur stichprobenweise möglich, hieß es. In diesem Falle waren sich die Räte einig und folgten der Beschlussvorlage einstimmig.

Tempo 30 spaltet den Rat

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Schwieriger war das Thema Lärmaktionsplan. Zwar hatte der Ortschaftsrat 2015 knapp für Tempo 30 gestimmt, aber danach wurde das Thema im Ort heiß diskutiert. Das war auch bei der jetzigen Neuauflage so. Nachdem der Zwischenbericht zum Lärmaktionsplan ausgelegt worden war,  von Trägern öffentlicher Belange Stellungnahmen vorlagen und aus Linx keine Bedenken vorgetragen wurden, ergab eine Zusammenstellung der möglichen Maßnahmen durch Modus Consult die Empfehlung für ein LKW-Verbot kombiniert mit Tempo 30 für die Zeit von 22 bis 6 Uhr. 

Ortsvorsteher Rainer Haag, selbst an der L 75 wohnend, war schon immer gegen die 2015 beschlossene ganztägige Tempo 30-Lösung. Er hatte inzwischen eigene Messungen vorgenommen, die ihn in seiner Ansicht bestätigten. »Ich habe festgestellt, dass wir nur durch den LKW-Verkehr belastet sind.« Die Belastung durch Autos halte sich im Rahmen. »Bei Einführung des LKW-Verbots würden 30 Prozent weniger Schwerlastverkehr durch Linx rollen«, so Haag, der aber nur eine Rheinauer Gesamtlösung als sinnvoll betrachtet. Während Andy Gerber darauf hinwies, dass Tempo 30 den Durchgangsverkehr lediglich um vier bis fünf Sekunden verzögere, lehnte Rolf Mannßhardt die Tempo-Begrenzung komplett ab. »Bei Tempo 30 hätten wir das Optimale an Lärmreduzierung herausgeholt«, meinte Stefan Haas. 

Im Verlauf der Diskussion kristallisierten sich zwei Varianten heraus: ergänzend zum LKW-Verbot eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 zwischen 22 und 6 Uhr oder generell Tempo 30. Die Abstimmung ergab ein Patt, was einer Ablehnung der Geschwindigkeitsreduzierung entsprach. »Das kann doch nicht sein«, ging ein Raunen durch die Zuschauerreihen. 

Erneute Abstimmung

Ortschaftsrat Peter Kress glaubte herauszuhören, dass die Sachlage wohl unzureichend erkannt worden sei, worauf der Ortsvorsteher neu abstimmen ließ. Bei einer Gegenstimme entschied sich das Gremium nun für Tempo 30 in den Nachtstunden. Zur Überwachung sind als Sofortmaßnahmen Geschwindigkeitsanzeigen vorgesehen. Derzeit in der Diskussion sind auch stationäre Geschwindigkeitsmessgeräte (Säulen), wozu die Stadt derzeit mit dem für Rheinau zuständigen Straßenverkehrsamt des Landratsamtes Ortenau verhandelt. 

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