Landet Oberkirchs Klärschlamm in Südbaden?
Klärschlamm aus Oberkirch könnte mittelfristig im Breisgau aufbereitet werden. Dort soll Phosphor zurückgewonnen werden. Die Folgen könnten sich auch auf den Abwasserrechnungen bemerkbar machen.
Der Klärschlamm aus dem Oberkircher Klärwerk hat momentan keinen langen Weg bis zum Bestimmungsort: Er wird im Kraftwerk der Papierfabrik Koehler verbrannt. Diese Verwertung wird voraussichtlich ab 2029 nicht mehr möglich sein, wegen gesetzlicher Vorgaben: Das im Klärstoff enthaltene Phosphor soll dann zurückgewonnen werden. Deutschland könnte so 50 Prozent des Phosphor-Bedarfs der Landwirtschaft decken.
Was das für den Oberkircher Klärschlamm bedeutet, erläuterte Finanz-Fachbereichsleiter Frank Spengler am Montag dem Gemeinderat: Er könnte künftig in Forchheim aufbereitet werden. Der Zweckverband Breisgauer Bucht, der auch die Freiburger Abwässer klärt, plant dort den Bau einer Monoverbrennungsanlage. Die Betreiber wollen wissen, ob sich daran auch der Zweckverband Interkommunale Zusammenarbeit Abwasser Ortenau beteiligt, dem Oberkirch angehört. Der Oberkircher Gemeinderat stimmte diesem Schritt am Montag schon mal zu, der die Abwassergebühren ab 2029 um 15 bis 30 Cent nach oben treiben könnte. Aus der Asche, die bei der Verbrennung der Klärschlämme entsteht, soll in Forchheim wiederum das Phosphor zurückgewonnen werden. Eveline Seeberger (CDU) wollte wissen, ob der Verkauf des Rohstoffs in der Kalkulation berücksichtigt sei. „Jein“, antwortete Spengler.
Die Technik zum Herausfiltern muss erst noch entwickelt werden. Man rechnet damit, dass die Gewinne aus dem Phosphor-Verkauf gerade ausreichen, um diesen zweiten Schritt der Rückgewinnung zu finanzieren.