Landtagsabgeordneter Thomas Marwein zu Gast in Lauf
Die Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels und bürokratische Hürden bei der Anforderung von Zuschüssen: Das waren die Hauptthemen, die der Laufer Bürgermeister Oliver Rastetter ansprach, als am Freitag der Landtagsabgeordnete Thomas Marwein (Die Grünen) zu Besuch kam.
Nach dem trockenen und heißen Sommer sehe es immer noch mau aus mit den Schüttungen der Quellen, die Lauf mit Trinkwasser versorgen, sagte Oliver Rastetter: »Wir müssen versuchen, weitere Quellen zu erschließen, aber das kostet viel Geld.« Kommunen mit eigener Wasserversorgung aus den Höhenlagen könnten hier auf Dauer Probleme bekommen, bestätigte Thomas Marwein.
Sie sollten sich zusätzlich an die Wasserversorgung aus der Rheinebene anschließen – was in Lauf bereits der Fall ist. Hier jedoch sei der mögliche Eintrag von Schadstoffen ein Risikofaktor, so Oliver Rastetter. Deshalb wolle er weiterhin auf eigenes Quellwasser setzen. Der Antrag auf Fördermittel aus dem Leader-Programm für ein Winterquartier für die Tiere der Ziegenfreunde Lauf stellt den Verein vor große Probleme, erfuhr Thomas Marwein. Die Bedingungen für eine Förderung seien sehr umfangreich: vom Brandschutz bis zur Barrierefreiheit. Manche seien kaum zu erfüllen.
Über den Kontakt zu den Kommunen könne er erfahren, wenn ein Gesetz in der Umsetzung nicht den gewünschten Effekt habe, sagte Marwein. Als weiteres Bespiel nahm er aus Lauf mit, dass die Förderung von Küchengeräten für Kitas derzeit an Bedingungen geknüpft sei, die gar nicht erfüllt werden könnten. Der Grünen-Abgeordnete erklärte sich bereit, sich den Fragen von Schülern zu stellen, wenn Lauf die Initiative ergreife und Kinder und Jugendliche für Politik begeistern möchte.
Weil Thomas Marwein auch Lärmschutzbeauftragter der Landesregierung ist, kam auch der Lärm durch laute Motorräder zur Sprache. »Im Sommer macht das vielen zu schaffen«, bestätigte Rastetter. Lärm sei gesundheitsschädlich, da war er sich mit Marwein ganz einig. Dieser bestätigte, dass Motorradlärm zwischen Ostern und Oktober im ganzen Land ein Thema sei. Zuständig für die Vorschriften zur Geräuschentwicklung von Fahrzeugen sei eine Behörde (UNECE) mit Sitz in Genf. Der Bundesrat habe die Bundesregierung bereits aufgefordert, das Thema aufzugreifen. Bisher sei dies aber noch nicht geschehen.
Jede Kommune einmal pro Legislaturperiode zu besuchen, das hat sich Thomas Marwein vorgenommen. Kürzlich habe er auch Sasbach besucht und sehr gut gefunden, dass die Gemeinde wie auch Lauf die Versorgung der Bürger mit Glasfaser-Verbindungen ins Internet selbst in die Hand genommen hat.
Über laufende Projekte
Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister im Rathaus besuchte er die Zink Ingenieure GmbH in Lauf. Die vier Geschäftsführer stellten sich und ihre derzeit laufenden Projekte vor und boten einen Rundgang durch die Räume in Lauf und bei RS Ingenieure in Achern.