Lauf: Resolution für Holz als Energiequelle

Viele Gemeinden fürchten um den Erhalt ihrer Forstwirtchaft. ⇒Symbolfoto: Aline Fischer ©Aline Fischer
Rund 600 Hektar Wald besitzt die Gemeinde Lauf, dazu kommen 150 Hektar Privatwald. Darüber informierte Bürgermeisterin Bettina Kist (parteilos) bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend. Wald- und Holznutzung sind wichtige Bausteine zur Rettung des Klimas, für den Erhalt der Biodiversität oder den Ersatz synthetischer Werkstoffe wie Plastik durch natürliche Werkstoffe. Rund ein Drittel des eingeschlagenen Holzes in Lauf dient direkt oder indirekt als Brennstoff zur Energieerzeugung. Die Gemeinde hat zudem ein Hackschnitzel-Nahwärmenetz, mit dem die Neuwindeck-Schule, die Kindergärten St. Josef und St. Anna sowie die Neuwindeckhalle beheizt werden. In Planung seien außerdem, das Probelokal des Musikvereins sowie die neue Kita St. Anna damit zu beheizen. Auch Rathaus, Bauhof-, Feuerwehr- und DRK-Gebäude werden mit Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald beheizt.
65-Prozent-Ziel
Im parlamentarischen Abstimmungsprozess, so Kist, befinde sich nun ein Gesetzentwurf, der keine Anerkennung von Holz als erneuerbare Energiequelle für das 65-Prozent-Ziel im Neubau enthalte. Das Gesetz werde als Frontalangriff gegen die Holz-
energie und somit gegen den ländlichen Raum gesehen. Er sei ein enteignungsgleicher Eingriff. Die Forstkammer Baden-Württemberg hat dazu aufgerufen, dagegen politisch vorzugehen und die Beschlussfassung zu verhindern. Die Gemeinde habe schon einen Brief an den Bundestagsabgeordneten Martin Gassner-Herz (FDP) geschickt. Nun möchte man dem Anliegen durch eine Resolution noch mehr Nachdruck verleihen.
Revierleiter informiert
Die Ratsmitglieder stimmten der Resolution zu. Revierleiter Michael Ratzel stand für Fragen und fachliche Beratung zur Verfügung. Er unterstrich die Nachhaltigkeit von Holz. „Heizen mit Holz ist ein Heizen der kurzen Wege“, betonte er. Holzwirtschaft sei auch Forstschutz, etwa wenn es um die Bekämpfung des Borkenkäfers gehe. Bäume bänden außerdem CO₂. Sinnvoller wäre es in Ratzels Augen, bessere Filter zu entwickeln.
Die Resolution weist nicht nur auf die Wertigkeit des Holzes hin, sondern auch, dass das Holz aus Wäldern stamme, in denen kein Raubbau betrieben werde. Nachhaltige Holznutzung bremse den Anstieg von CO₂ in der Atmosphäre und damit den Treibhauseffekt. „Ohne Holznutzung, zum Beispiel in einem nicht genutzten Wald, wird der gespeicherte Kohlenstoff durch Zersetzung der Bäume gleichermaßen wieder als CO₂ an die Atmosphäre abgegeben, ungenutzt für die Energieerzeugung und damit ungenutzt für die Energiewende und im Kampf gegen den Klimawandel“, so der Schlusssatz der Resolution.