Laufer Friedhof passt sich dem Wandel der Zeit an
Es gibt schlechtere Plätze für die letzte Ruhestätte als den Laufer Friedhof. 28 neue Urnengräber hat der Bauhof dort nun in einer Gesamtanlage angelegt, die sich sehen lassen kann.
Ein zu Recht stolzer Bürgermeister stand am Dienstag auf dem Laufer Friedhof. Anlass war die Vorstellung von 28 neuen Urnengräbern. »Das ist wirklich sehr gelungen«, kommentierte Oliver Rastetter das Gesamtwerk, das in Anlehnung an die christliche Kultur in Kreuzform angelegt, rundum mit hellen Pflastersteinen eingefasst und gänzlich barrierefrei zu erreichen ist.
Der Anlass für die Baumaßnahme ist weniger erfreulich. Vermehrte Todesfälle über den Winter sorgten für einen Engpass bei den bisher angelegten und stark nachgefragten Urnengräbern. Die Pflege können die Angegörigen dabei selbst übernehmen oder eine Gärtnerei beauftragen.
Vor einem Dreivierteljahr gab der Laufer Gemeinderat eine Friedhofskonzeption in Auftrag mit dem Ziel, die rund 1000 Gräber fassende Fläche grüner und großzügiger zu gestalten. Die Pläne für das neue Urnenfeld entwarf der Laufer Bauamtsleiter Wolfgang Flink. 752 Stunden brauchten die Männer des Bauhofs nun für die Umsetzung, welche die Gemeinde einschließlich Material, Arbeitsstunden und Bepflanzung 40 000 Euro kostete. »Hätten wir diese Maßnahme an Fremdfirmen vergeben, wäre das einiges teurer geworden«, ist sich Oliver Rastetter sicher.
Paralell zu den laufenden Bauarbeiten wurden auf dem Friedhof bislang sieben sogenannte südländische Magnolien gepflanzt. »Unser Friedhof ist zwar sehr gepflegt, aber auch etwas kahl«, erklärt der Bürgermeister die Maßnahme.
»Das glaubt uns keiner«
Den Ausschlag für diese Baumart gab neben der schönen Blüte deren Eigenschaft, die Blätter einzeln übers Jahr verteilt und nicht gänzlich im Herbst abzuwerfen, was komplett mit Laub bedeckte Gräber vermeiden soll, versichert der Bürgermeister: »Das glaubt uns zwar keiner, aber es ist so.«
50 000 Euro stehen aktuell im Haushalt für Maßnahmen am Friedhof zur Verfügung. Weitere 5000 bis 8000 Euro sind für die Grabanlage der Sternenkinder vorgesehen. Diese soll neu eingesast und die dortige Skulptur umfassend gereinigt werden.
Änderungen gibt es zudem bei der Bepflanzung, um stets eine blühende Pflanze zu haben. Um die Trauernden in den heißen Monaten schützen zu können, wird derzeit dort über die Installation eine Sonnensegels nachgedacht. Nächstes Jahr soll dann eventuell die alte und noch wenig ansehnliche Friedhofshecke ausgetauscht werden.
Inzwischen ist bereits das erste Grab der neuen Urnenanlage belegt. Gar kein Interesse besteht an den Baumgräbern, welche die Gemeinde neben Erdbestattung und Urnnengräbern anbietet. Ursache hierfür könne der dafür notwendige Vertrag mit den Badischen Friedhofsgärtnern sein oder, so Antonie Storz von der Friedhofsverwaltung, dass »viele das Bedürfnis zur Pflege haben. Das ist auch eine Art der Trauerbewältigung.«