Laufer Gemeinderat setzt künftig auch auf Videositzungen
Die Corona-Pandemie erschwert zunehmend die Arbeit der Laufer Gemeindeverwaltung. Deshalb soll der Gemeinderat künftig auch in Videositzungen Beschlüsse fassen können.
74 Laufer Bürger haben sich bisher mit dem Coronavirus infiziert. 150 Kontaktpersonen der Kategorie I mussten wie sie in Quarantäne. Insgesamt hat die Gemeindeverwaltung bislang 280 Quarantäne-Bescheinigungen ausgestellt. Das berichtete Bürgermeister Oliver Rastetter am Dienstag im Gemeinderat im Bürgersaal des Rathauses. „Ich freue mich, dass Sie alle gesund sind. Das ist in diesen Zeiten nicht selbstverständlich”, sagte er.
Damit der Gemeinderat und seine Ausschüsse künftig auch in Videositzungen Beschlüsse fassen können, wird in Lauf jetzt die Hauptsatzung geändert. Die Regelung kann aus Gründen des Seuchenschutzes, bei Naturkatastrophen und sonstigen Notsituationen angewendet werden. Alle Räte waren damit einverstanden. Pia Haas-Unmüßig (Laufer Mitte) fragte nach, wie die Öffentlichkeit an Videositzungen beteiligt werden kann. Dies müsse sichergestellt werden, etwa durch eine Übertragung der Sitzung in die Neuwindeckhalle, erklärte Hauptamtsleiter Thomas Gerth.
Ein Mitarbeiter der Verwaltung sei bislang positiv getestet worden, berichtete der Bürgermeister weiter. Mehrere weitere seien als Kontaktpersonen bereits in Quarantäne gewesen und 14 Mitarbeiter und ihre Familien seien von den Schließungen von Kitas und Schulen betroffen. Fünf bis sieben Mitarbeiter täglich arbeiteten aktuell von zu Hause für die Verwaltung. Es werde zunehmend schwieriger, das Tagesgeschäft aufrecht zu erhalten.
„Mit leichten Kratzern“
Finanziell gab Rastetter für d2020 Entwarnung. Mindereinnahmen von 240 000 Euro stünden Mehreinnahmen von 375 000 Euro gegenüber. Für 2021 könne er einen ordentlichen Haushalt vorlegen. Nach heutigem Stand werde Lauf „mit leichten Kratzern aus der Krise kommen“. Auf Nachfrage berichtete die Verwaltung von aktuell sechs Schulkindern in der Notbetreuung der Neuwindeckschule.
Damit kurzfristig erlassene Verordnungen künftig schneller bekannt gemacht werden können, stellt die Gemeinde das rechtsgültige Medium dafür um. Statt des gemeindeeigenen Nachrichtenblattes gilt in Kürze die Internetseite der Gemeinde als offizielle Bekanntmachungsplattform. Gegen Löschungen und Verfälschungen werde man sich mit einer qualifizierten Signatur absichern. Parallel dazu sollen Bekanntmachungen weiterhin im wöchentlichen Gemeindeblatt abgedruckt werden. Damit waren alle Räte einverstanden.
In Ordnung geht für das Gremium auch die vorgeschlagene Änderung der Feuerwehrsatzung der Gemeinde. Darin wird neu geregelt, dass Sitzungen des Feuerwehrausschusses und Hauptversammlungen sowie Wahlen auch in digitaler Form stattfinden können. Außerdem werden neue Regelungen für die Aufnahme in die Feuerwehr eingeführt und die Aufgaben eines Jugendfeuerwehrwartes festgeschrieben.
Auch die Feuerwehr müsse handlungsfähig bleiben, betonte der Bürgermeister. Er habe die Änderungen mit Kommandant Mario Zink abgestimmt. Obwohl derzeit so gut wie keinen Übungen mehr stattfänden, seien Einsätze reibungslos vonstatten gegangen. Dafür dankte Rastetter der Wehr.