Laufer Nachbarschaftshilfe zieht zufriedene Bilanz

Engagiert in der Nachbarschaftshilfe Lauf: (von links) Katja Kohler, Pia Haas-Unmüßig und Christian Kohler. ©Michaela Gabriel
Lauf. Das ist neu: Der Beistand durch ausgebildete Helfer der Nachbarschaftshilfe Lauf kann jetzt unter bestimmten Umständen mit den Pflegekassen abgerechnet werden. Seit dem 1. Oktober ist der Verein vom Landratsamt des Ortenaukreises als Unterstützungsangebot anerkannt. Das berichtet Vorsitzende Pia Haas-Unmüßig. Der Ende 2015 gegründete Verein hat aktuell 24 Frauen und acht Männer in seinem Helferteam.
Ein Haus neben einem anderen Haus steht im Logo des Vereins und ein grüner Kreis darum herum symbolisiert Geborgenheit. 35 Personen bekommen derzeit regelmäßig oder punktuell nach Bedarf Unterstützung durch die Nachbarschaftshelfer. Sie begleiten sie zu Ärzten, Therapeuten oder zum Einkaufen, sie helfen im Haushalt oder im Garten. Sie sind da, um mit Spielen, Spaziergängen oder Gesprächen den Tag zu verkürzen und pflegende Angehörige zu entlasten.
1966 Einsatzstunden
In der Regel sind es eineinhalb bis zwei Stunden Unterstützung pro Person und Woche, die Einsatzleiterin Barbara Basler vermittelt. Die meisten der Helfer betreuen eine Person. So kamen im vergangenen Jahr 1966 Einsatzstunden zusammen. 712 Stunden fielen im Haushalt an, 141 Stunden für Begleitungen, 221 Stunden für Gartenarbeit und kleine Reparaturen und 892 Stunden für Betreuungen zu Hause.
2018 hatte die Nachbarschaftshilfe 1349 Stunden Hilfe geleistet, 2019 waren es wegen Corona etwas weniger. Der Sprung von 1468 Einsatzstunden im Jahr 2020 auf fast 2000 im Jahr 2021 war enorm. „Der Bedarf ist sehr groß und er steigt“, sagt die Vorsitzende. Deshalb freue sich der Verein über weitere ehrenamtliche Helfer. Sie bekommen eine Aufwandsentschädigung.
Besonders beliebt ist das monatliche Miteinander-Essen im Gemeindehaus, an dem 40 bis 60 Menschen teilnehmen. Seit April hat der Verein zwei weitere Mitarbeiter als geringfügig Beschäftigte. Katja und Christian Kohler sind beide Fachkräfte in der Krankenpflege und arbeiten nebenberuflich für die Nachbarschaftshilfe. Die Mittel dafür kommen aus dem Europäischen Sozialfonds und wurden im Rahmen der Quartiersimpulsförderung für den ländlichen Raum ausgeschüttet. Den Fachkräften ist es unter anderem zu verdanken, dass die Nachbarschaftshilfe von Januar bis Oktober einen Qualifikationskurs für haushaltsnahe Dienstleistungen anbieten konnte.
Vorstand bestätigt
Bei den Wahlen in der Hauptversammlung im Rathaus wurden Pia Haas-Unmüßig und Michael Falk als Vorsitzende bestätigt. Schriftführerin bleibt Antonie Stortz und Kassiererin Theresa Seifert. Als Beisitzer machen Petra Köninger, Tanja Decker, Gerda Schlingmann und Christoph Skowronek weiter. Neu zu Beisitzern gewählt wurden Bürgermeisterin Bettina Kist und Christian Kohler. Mit einem herzlichen Dank verabschiedet wurde Oliver Rastetter. Als Bürgermeister hatte er den Verein mit gegründet und unterstützt.
Er hat zur Zeit 45 Mitglieder und erhielt 2021 rund 1200 Euro an Spenden. „Die Kasse sieht gut aus“, erklärte die Kassiererin. Die neue Bürgermeisterin lobte das Engagement des Vereins: „Ich bin stolz darauf, ihn im Lauf zu haben.“