Lautenbach erhöht Kindergartengebühren um acht Prozent
Um acht Prozent erhöht die Gemeinde Lautenbach die Elternbeiträge für das Kindergartenjahr 2017/18. Im darauf folgenden Jahr soll dann wieder eine moderatere Steigerung um lediglich drei Prozent zum Zuge kommen.
Nach wie vor halten die Kommunalen Landesverbände an dem Ziel fest, dass Eltern von Kindergartenkindern für 20 Prozent der Betreuungskosten aufkommen sollen. Von dieser Vorgabe wird Lautenbach wie die meisten Kommunen im Land auch nach der am Dienstagabend im Gemeinderat erfolgten Erhöhung der Kindergartengebühren weit entfernt bleiben. Aktuell liegt der Kostendeckungsgrad laut Hauptamtsleiter Bastian Knapp in Lautenbach bei 12 Prozent. »Die meisten Kommunen bewegen sich zwischen 10 und 14 Prozent, wir liegen also ziemlich in der Mitte.« Unverständnis über die Vorgabe von 20 Prozent äußerte Franz Ziegler. »Es ist völlig unrealistisch, auf diese Zahl zu kommen.«
Wichtig sei es, dass die Gemeinde von der für das Kindergartenjahr 2017/18 von den Landesverbänden empfohlenen Kostensteigerung um acht Prozent nicht abweiche. Die Gemeinde werde weiterhin für den Großteil der Kosten aufkommen.
Höhere Kosten
Der Tarifabschluss Ende 2015 habe für das Personal der Kindergärten teilweise erhebliche Verbesserungen gebracht, führte Knapp aus. Seither sei eine Erhöhung um drei Prozent ausreichend gewesen, um die normalen Tarifsteigerungen aufzufangen. In diesem Jahr werde das jedoch nicht ausreichen, weshalb die Erhöhung für 2017/18 ausnahmsweise bei acht Prozent liegen soll. Für die Betreuung ein- und zweijähriger Kinder gebe es separate Tarife, da für diese der Personalaufwand größer sei.
Elternbeiträge
Tiefer in die Tasche greifen müssen Eltern für die Kindergartenbetreuung in Lautenbach ab Oktober:
◼ Regelkindergarten (34,75 Stunden/Woche): 112 Euro für Familie mit einem Kind (bisher 104 Euro); 85 Euro für Familie mit zwei Kindern (bisher 79 Euro), 56 Euro für Familie mit drei Kindern (bisher 52 Euro) und 18 Euro für Familie mit vier und mehr Kindern (bisher 17 Euro).
◼ Verlängerte Öffnungszeiten (durchgehend 7 Stunden): 141 Euro für Familie mit einem Kind (bisher 131 Euro); 108 Euro für Familie mit zwei Kindern (bisher 100 Euro), 70 Euro für Familie mit drei Kindern (bisher 65 Euro) und 24 Euro für Familie mit vier und mehr Kindern (bisher 22 Euro).
◼ Kleinkindbetreuung (25 Stunden/Woche): 180 Euro für Familie mit einem Kind (bisher 167 Euro); 136 Euro für Familie mit zwei Kindern (bisher 126 Euro), 70 Euro für Familie mit drei Kindern (bisher 65 Euro) und 24 Euro für Familie mit vier und mehr Kindern (bisher 22 Euro).
Die Kostensteigerung ergibt sich auch bei der Betreuung Ein- und Zweijähriger.
Kindergärten sind gut ausgelastet
Trotz der Einrichtung einer zusätzlichen Gruppe mit bis zu zwölf Plätzen im Januar dieses Jahres sind die Lautenbacher Kindergärten gut ausgelastet. Das hielt Bürgermeister Thomas Krechtler am Dienstagabend nach der Vorstellung des Kindergartenbedarfsplans der Gemeinde fest. Danach besuchen nach den Sommerferien 61 Kinder den katholischen Kindergarten St. Josef, davon sind elf Kinder unter drei Jahren. Bis im April 2018 werden voraussichtlich 66 Kinder den Kindergarten besuchen, davon 15 Kinder unter drei Jahren, erläuterte Hauptamtsleiter Bastian Knapp. Die Maximalbelegung liegt bei 62 Kindern über drei Jahren und 17 U 3-Kindern.
Für das Kindergartenjahr 2017/18 verfügt die Gemeinde inklusive dem Naturkindergarten »Sonnenkinder« im Sendelbach mit seinen 20 Plätzen, von denen dann 16 belegt sein werden, über 82 Kindergartenplätze bei einem Bedarf von 64 Plätzen. Somit könnten noch 18 Kinder in den Kindergärten aufgenommen werden. Durch die Aufnahme von Kleinkindern unter drei Jahren reduziere sich das Angebot jedoch pro Kind um zwei Plätze, da der Personalaufwand für deren Betreuung größer ist.
Laut Statistik leben derzeit 55 Kinder unter drei Jahren in Lautenbach, die einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz haben, für elf Kinder wird das Angebot in Anspruch genommen. 17 Ü 3-Plätze werden in St. Josef zur Verfügung gestellt. Inklusive der aktiven Tagesmütter, aber ohne den Naturkindergarten eingerechnet, liege die Ü 3-Versorgungsquote in Lautenbach bei 40 Prozent und damit über der gesetzlich vorgeschriebenen Quote von 35 Prozent, betonte Knapp.
Die Gemeinde geht davon aus, dass die Zahl der Kinder in Lautenbach relativ konstant bleiben wird. Durch die Aufnahme von Flüchtlingskindern und die Ausweisung neuer Baugebiete könnte die Kinderzahl sogar wieder ansteigen.