Lautenbacher Bäckerei schließt
Die Bäckerei Gieringer gibt ihr Geschäft in Lautenbach zum Ende der Woche auf. Die Nachfolge wird die Bäckerei Gerdes mit einer Filiale am gleichen Standort antreten.
Die Bäckerei Gieringer schließt ihr Geschäft in Lautenbach am kommenden Samstag. Die Bäckerei Gerdes mit Hauptsitz in Zusenhofen wird nach Renovierungsarbeiten Mitte Oktober eine Filiale in Lautenbach eröffnen.
22 Jahren versorgte die Bäckerei Gieringer die Lautenbacher Bürger mit frischen Backwaren und mit einer Auswahl von Lebensmitteln des täglichen Bedarfs. Was in einem Ladengeschäft neben der Wallfahrtskirche »Mariä Krönung« begann, setzte sich nach zehn Jahren mit einem Umzug in die Hauptstr. 52 fort.
Doch nun steht die Schließung der Filiale an. Den Lautenbacher Bürgern wird insbesondere Seniorchefin Gertrud Gieringer in Erinnerung bleiben. »Sie betreibt die Filiale mit ihren 79 Jahren noch heute und man merkt es ihr an, dass sie diese Arbeit mit großer Freude ausübt«, sagte Bürgermeister Thomas Krechtler bei einem Besuch in der Bäckerei. Der Kontakt mit den Menschen sei ihr wichtig gewesen, erzählt die Seniorin.
Gertrud Gieringer könne über die vielen Jahre hinweg manch eine Anekdote berichten, freute sich der Bürgermeister. Für ihn sei es wichtig gewesen, der Seniorin für ihr langes Wirken in Lautenbach zu danken und ihr ein Geschenk zu überreichen.
Gespräche an der Theke
In einem Gespräch gemeinsam mit den Gebäudeeigentümern, dem Ehepaar Violetta und Christian Bäuerle, erzählte Gertrud Gieringer viele Geschichten über die Entwicklung der Bäckerei. Sowohl die Feriengäste als auch Vereine und Einwohner seien versorgt worden. Deshalb, so Krechtler, sei es nicht verwunderlich, dass die Seniorchefin nahezu jeden in der Gemeinde persönlich kenne. Gerne nutzten insbesondere ältere Leute die Einkaufsmöglichkeit in der Dorfmitte und verbanden dies mit einem Gespräch an der Ladentheke.
Dem letzten Öffnungstag am 16. September sieht Gertrud Gieringer mit einem lachenden und auch mit einem weinenden Auge entgegen. Zum einen habe ihr die Arbeit hinter der Theke Freude bereitet und deshalb wollte sie diese auch so lange als möglich ausüben. Andererseits freue sie sich aber auch mal über einen Urlaub, was in den vielen Arbeitsjahren deutlich zu kurz gekommen sei. Für den Bürgermeister sei es wichtig gewesen, die Versorgung der Gemeinde mit frischen Backwaren sowie auch mit Lebensmitteln des täglichen Bedarfs weiterhin sicherzustellen. Gerade in der Ortsmitte erfülle das Geschäft eine wichtige Funktion. Insbesondere für ältere Menschen, die nicht mehr so mobil seien, »ist dies ganz wesentlich«, so Krechtler.
Er sei glücklich, so der Bürgermeister, dass es gemeinsam mit den Gebäudeeigentümern gelungen sei, die Bäckerei Gerdes für den weiteren Betrieb des Ladens zu gewinnen. Dabei soll weiterhin ein Angebot von Lebensmitteln des täglichen Bedarfs bereitgehalten werden und die Möglichkeiten für einen Kaffee vor Ort werde ausgebaut.