Lautenbacher Wald steht gut da
Über den Zustand des Lautenbacher Gemeindewaldes berichtete Revierförster Michael Sauter dem Gemeinderat. Die gute Nachricht: Trotz eines schwierigen Holzmarktes darf die Gemeinde 2020 mit einem Überschuss rechnen.
Mit dem Betriebsplan 2020 „Gemeindewald“ befasste sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag. Bürgermeister Thomas Krechtler teilte mit, dass der Gemeinde Lautenbach vom Amt für Waldwirtschaft (LA Ortenaukreis), Forstbezirk Oberkirch, per E-Mail vom 26. September der Betreibsplan für das Jahr 2020 vorgelegt wurde. Der Hiebesatz sollte im Jahr 2020 entsprechend der im Juni 2015 verabschiedeten Forsteinrichtungserneuerung 2016-2025 auf 1060 Festmeter festgesetzt werden.
Wegen dem eingebrochenen Nadel-Schnittholzmarkt (aufgrund der Käfermengen) wurde aber ein leicht abgesenkter Hiebsatz von nur 800 Festmetern angesetzt. Trotz der schlechten Prognosen der Holzpreise für das kommende Jahr, versuche der Forstbetrieb zumindest einen geringen positiven Deckungsbetrag zu erreichen. Falls sich die Preise noch besser entwickeln sollten und der Holzmarkt aufnahmefähig für zusätzliche Holzmengen wäre, könnte unter Umständen noch ein höherer Holzeinschlag realisiert werden. Als Einnahmen sehe der Betriebsplan 52795 Euro vor, davon allein 44125 aus Holzerlösen. Demgegenüber stehen Ausgaben in Höhe von 49130 Euro. Dies bedeute einen Überschuss von 3665 Euro.
Zwei Trockenjahre
Revierförster Michael Sauter erläuterte die derzeitige Waldsituation. Durch die beiden Trockenjahre sei das Schadmaß erheblich. Es seien es keine einfache Zeiten für den Wald. 2018 sei die Fichte abgestorben. 2019 zeigten Tanne und Buche mehr Schäden als die Fichte. Während sich in diesem Jahr der Flachwurzler Fichte durch die eingesetzten Regenfälle erhole, zeige sich der Tiefwurzler Tanne zeitverzögert wenig wehrhaft. Jede Baumart unterliege ihrem speziellen Borkenkäfer.
Von 850 Festmetern Einschlag sei die Hälfte ein Zwangseinschlag. Der Fichte- und Tannenmarkt sei in Europa geflutet, so dass ungespritztes Holz schnell aus dem Wald geschafft, in Schiffsleerräumen von Kehl aus nach Vietnam verschifft werde. Bei einem normalen Jahr fange sich aber alles, versuchte Suater zu beruhigen.
„Im Moment stehen wir gut da. Auch im Privatwald mit viel Mischwald in der unteren Vorbergzone hülfen die gemischten Baumgruppen (sechs Baumarten) weiter. Am stabilisten seien die Eiche und Douglasie. Sauter stellte in Aussicht, dass durch Sponsoren 300 Eichen gepflanzt werden können. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, resümierte der Revierförster. Markus Kohler (BL) befürwortete, dass der lokale Markt durch den reduzierten Hiebsatz entlastet werde. Dies sei auch ein gutes Zeichen für die Privatwaldbesitzer.