Lukas Hamm bereitet sich auf neuen Schülerwettbewerb vor
Während Mitschüler in den Urlaub fuhren, drehten sich die Sommerferien bei Lukas Hamm um Chemie. Der Anne-Frank-Gymnasiast bereitet sich auf die Finalrunde des Wettbewerbs »Chemie, die stimmt« in Leipzig vor.
Im vorigen Jahr wurde Lukas Hamm (16) beim Wettbewerb »Chemie, die stimmt« für Schüler der neunten und zehnten Klassen Drittbester deutschlandweit und qualifizierte sich so für die zweite Runde des Auswahlverfahrens für das deutsche Team der internationalen Chemieolympiade (Icho). In der zweiten Runde kam er als Dritter von Baden-Württemberg weiter, schied aber beim Auswahlseminar in der dritten Runde in Göttingen aus. »Das war zu erwarten«, sagt das Chemie-As, da dort von den 60 Besten aus Deutschland nur 15 weiter kamen und die Altersstufe bis zum Abiturient reichte. Er landete aber deutschlandweit auf Platz 36 in allen Klassenstufen, was sich als Zehntklässler durchaus sehen lassen kann.
Praktikum absolviert
Durch die Teilnahme an der dritten Runde bekam er die Möglichkeit eines 14-tägigen Praktikums im Bereich der organischen Chemie am Karlsruher Institut für Technologie. Dies fand mitten in den Sommerferien statt.
Weiter hat Lukas wieder bei »Chemie, die stimmt« für die zehnten Klassen mitgemacht und erreichte in der zweiten Runde am 14. März in Stuttgart den ersten Platz von Baden-Württemberg. »Dort wurde Allgemeinwissen der Chemie abgefragt und wir mussten rechnen und erklären«, erklärte er. In der dritten Runde vom 12. bis 15. Juni in Merseburg erreicht er den fünften Platz und kommt somit weiter zur Finalrunde in Leipzig in dieser Woche. »Das Ergebnis war extrem knapp, zum ersten Platz fehlten mir lediglich drei Prozent.«
Kleine Rückschläge
In den Wettbewerben müssen sowohl praktische Arbeiten als auch vierstündige Klausuren bewältigt werden. »Im Praktikum der vergangenen Runde haben wir Benzoesäure hergestellt, was mit meinem Team kläglich gescheitert ist«, schmunzelte er. »Es lief alles prima bis zur Umkristallisierung, da haben wir zu viel Wasser verwendet und dann fiel die Säure nicht mehr aus der Lösung aus.«
Da dies noch nicht genug Chemie für den 16-jährigen Gymnasiasten ist, arbeitet er auf Empfehlung von Schulleiter Thomas Müller-Teufel seit einem halben Jahr am Wochenende und in den Ferien im Life Science Lab in Ohlsbach an einem Schnelltest für FSME-Viren, die durch Zecken übertragen werden. Da hat er allein in der ersten Sommerferienwoche über 70 Stunden verbracht. Klar ist für ihn, dass er nach dem Abitur Chemie studieren möchte.