Maurice Cron von der Werkrealschule erhält Landespreis

Für sein außergewöhnliches soziales Engagement erhielt Maurice Cron von der Werkrealschule Rheinau – hier mit Schulleiterin Brigittte Brodbeck (links) und Fachlehrerin Diana Stephan (rechts) – einen Landespreis. ©Ellen Matzat
Der 17-jährige Maurice Cron aus der Abschlussklasse der Werkrealschule Rheinau gewann einen der zehn begehrten Landespreise für besondere Leistungen im Wahlpflichtfach »Gesundheit und Soziales«. Er ist der dritte Preisträger an seiner Schule in den vergangenen sieben Jahren.
Um einen Landespreis zu erhalten, musste Maurice Cron schriftlich über seine bereits absolvierten Praktika, anderweitiges Engagement und soziale Aktivitäten berichten und erklären, warum er den Preis gewinnen möchte. »Da hatte er viel vorzuweisen«, bestätigt Schulleiterin Brigitte Brodbeck. Jährlich frage das Land an allen Schulen an, ob es jemanden gibt, der diesen Preis verdiene, erklärt Fachlehrerin Diana Stephan.
»Ich habe ihn vorgeschlagen, weil er vergangenes Jahr bereits den Sozialpreis der Stadt Rheinau für sein Engagement bei der Stadt und dem DRK bekam«, erklärt Diana Stephan. Er bringt sich in der städtischen Jugendarbeit als DJ bei den Kinder- und Schwimmbaddiscos und bei Vorbereitungen von Festen ein. Weiter ist Maurice Cron Schulsanitäter.
Der 17-Jährige trat vor zehn Jahren der Jugendfeuerwehr in Rheinbischofheim bei. 2017 verlagerte er nach sechs Jahren sein Engagement zum DRK, wo er in der Ortsgruppe Linx-Holzhausen aktiv ist. Er absolvierte den Sanitätskurs zum Sanitätshelfer und strebt die Gruppenleiterausbildung an. Das »Helfersyndrom« liegt bei uns in der Familie«, schmunzelt er.
Ausbildung steht an
In den letztjährigen Sommerferien absolvierte er ein freiwilliges Orientierungspraktikum in der Unfallchirurgie des Ortenau-Klinikums in Offenburg, um den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers kennenzulernen. Er freut sich bereits auf den Ausbildungsbeginn im Oktober. Diana Stephan ergänzt, dass es Maurice bisher nicht immer leicht hatte und sie es außerdem als besondere Leistung empfinde, dass er täglich von Gambsheim nach Freistett in die Schule kam. Nachdem er elf Jahre in Deutschland gewohnt hatte, zog er mit seinem Vater nach dem Tod seiner Mutter zurück nach Frankreich. »Maurice hat eigentlich zwei Leben, eines in Deutschland und eines in Frankreich«, erklärt Diana Stephan. Das DRK wurde für ihn zur deutschen Zweitfamilie. »Allein was Maurice alles auf sich nahm, um die Sanitätsdienste überhaupt machen zu dürfen, finde ich enorm«, sagt sie anerkennend. Sie ist selbst Kreisbereitschaftsleiterin beim DRK.
Für die Zukunft strebt Maurice den Jugendgruppenleiter- und Rettungssanitäter an. Bei seinen Klassenkameraden sei sein Engagement nicht immer auf Verständnis gestoßen, sagt er. Zur Preisverleihungen von Staatssekretär Volker Schebesta in Stuttgart wurde er von Schulleiterin Brigitte Brodbeck, Fachlehrerin Diana Stephan und seinem Vater Frederic Kurz begleitet. Der Preis wurde vom Diakonischen Werk Württemberg und dem Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart gestiftet.