Michael Gutmann ist deutscher Meister im Amateurfunkpeilen
Knapp 64 Minuten braucht der aus Kappelrodeck stammende Michael Gutmann (Kappelwindeck), um sich in der Deutschen Meisterschaft im Amateurfunkpeilen in Ratingen erneut zum deutschen Meister zu peilen.
Ausgestattet mit Karte und Empfänger war es am 10. und 11. Juni für Michael Gutmann wieder soweit. Es galt, den Titel des Deutschen Meisters im Amateurfunkpeilen zu verteidigen. Die Herausforderung: Alle ausgelegten Peilsender in einem Waldgebiet in möglichst kurzer Zeit zu finden. Ein Zeitlimit von zwei Stunden begrenzte den Wettbewerb. »Insgesamt gibt es zwei Läufe, die unabhängig voneinander gewertet werden«, erklärt Michael Gutmann.
Dabei sind unterschiedliche Techniken gefordert, da sich die abgestoßenen Wellen der Sender unterschiedlich verhalten. So können Reflektionen von Tälern oder Bergen die Sucher in die Irre führen. »Zuerst muss ich mich entscheiden, welchen Sender ich zuerst ansteuere und in welche Richtung ich gehen soll«, erläutert Michael Gutmann seine Taktik. Sein Equipment ist immer dasselbe, da mit der Zeit ein Gefühl für den eigenen Empfänger entsteht. Knapp 64 Minuten und zirka zehn gelaufene Kilometer später war das Ziel geschafft – Michael Gutmann sicherte sich den Titel Deutscher Meister.
Platz zwei bei der WM
Seit seinem 16. Lebensjahr spürt der gebürtige Kappelrodecker dank seines Vaters Peilsender auf und das nicht erfolglos. Bereits zum zweiten Mal sicherte er sich den Titel des Deutschen Meisters. Sein bisheriges Highlight war aber ein ganz anderes, erzählt er: »2008 erzielten wir bei der Weltmeisterschaft in Südkorea in der Teamwertung den zweiten Platz und nahmen Silber mit nach Hause.« Den 36-Jährige reizt genau das an der unbekannten Sportart.
Schon nach kurzer Zeit ist es möglich, große Erfolge einzufahren. »Gerade als 16-Jähriger fand ich es toll, mich ab und zu olympisch zu fühlen mit den groß gefeierten Siegerehrungen«, denkt Gutmann zurück. Aber auch die läuferische Komponente reizt ihn, die nicht nur daraus besteht, eine beliebige Strecke abzulaufen.
Kürzer treten
Ein wöchentliches Training gibt es beim Amateurfunkpeilen nicht. Es ist zwar möglich, Peilsender von jemandem verstecken zu lassen, aber so richtig spannend wird es erst in den Wettkämpfen, so Gutmann. Durch ganz Deutschland zog es ihn, um seinem Hobby nachzugehen. Zukünftig will der Funkpeiler jedoch aus familiären Gründen kürzer treten und wird trotz erfolgreicher Qualifikation bei der EM in Litauen nicht dabei sein.
Amateurfunkpeilen
Beim Amateurfunkpeilen ist das Ziel, ausgelegte Peilsender in einem Waldgebiet schnellstmöglich mit Hilfe eines entsprechenden Empängers zu orten und anzulaufen. Die Sender geben ein Signal ab, das je nach Disanz lauter oder leiser mit dem Empfänger zu hören ist. In der Regel wird ein zeitliches Limit gesetzt und alle Sender, die bis dahin abgelaufen wurden, zählen in die Wertung des Läufers ein. Die Sportart zeichnet sich durch eine Kombination aus technischem Verständnis, Orientierungssinn und Ausdauer aus. Interessierte finden auf der Homepage des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (www.ardf.darc.de) mehr Infos dazu.