Ministerbesuch im Acherner Betonwerk
Zum Treffen des Acherner Wirtschaftsclubs beim Betonsteinwerk Müller, das seine Heimat seit nun zehn Jahren im Interkommunalen Gewerbegebiet in der Heid hat, reiste auch Minister Peter Hauck an. Im Gepäck hatte er einige interessante Ausführungen.
Der Wirtschaftsclub Achern kam am Freitagabend in der Firma Bernhard Müller Betonsteinwerk GmbH zusammen. Besonderer Gast war der Minister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk, er referierte zum Thema »Perspektiven für Unternehmen im ländlichen Raum«.
»Zehn Jahre Betonwerk Müller in der Heid«, stellte Oberbürgermeister Klaus Muttach zur Begrüßung heraus, »sind für uns Anlass, uns hier zu treffen und auch auf die Erfolgsgeschichte des interkommunalen Gewerbegebiets (IKG) am ehemaligen Standort der französischen Kaserne St. Exupéry zu blicken.« Zum Betonwerk Müller teilte das Stadtoberhaupt mit, dass dessen Umsiedlung von Großweier ins IKG ein Beispiel einer sinnvollen Förderung durch das Entwicklungsprogramm ländlicher Raum sei. Im Gegenzug konnte sich Großweier über das Wohngebiet Hagmatt freuen. Erfreut ließ er wissen, dass 2019 der Breitbandausbau für alle Gewerbegebiete der Kernstadt abgeschlossen sei.
Joachim Strack, Geschäftsführer der Firma Bernhard Müller Betonsteinwerk GmbH, ging knapp auf die 130-jährige Geschichte des Unternehmens ein und zog als Resümee: »Die Firma hat sich stark entwickelt und zählt heute zu den modernsten Betonwerken der Region«. Als innovativen Meilenstein stellte er das Rohrsystem Perfect Pipe und Perfect Box vor, in dem die vorteilhaften Eigenschaften von Beton und Kunststoff zum Tragen kommen.
Im Blick auf die Weiterentwicklung des Unternehmens legte Joachim Strack auf Entwicklungs- und Kooperationspartnerschaften mit anderen Firmen Gewicht: »Es bringt in mehrfacher Hinsicht Gewinn, wenn wir Mittelständler Netzwerke schaffen und uns in Idee und Produktion ergänzen.« Er stellte die Partner des Betonwerks vor und im späteren Rundgang durch den Betrieb konnten die Teilnehmer Beispiele gelungener Kooperation sehen.
Minister Peter Hauk stellte die Strukturentwicklung im ländlichen Raum in die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik in den vergangenen Jahren. Diese sei überaus erfolgreich verlaufen, Bund und Länder hätten sich über sprudelnde Steuerquellen freuen können. Diese Einnahmen müssten der Wirtschaft und den Bürgern zugute kommen.
Eine enorme Aufgabe
Als zentrales Thema sah Hauk dabei den Wohnungsbau, denn die ehemalige Annahme, dass Deutschland schrumpfe, habe sich nicht bewahrheitet. Das Gegenteil sei der Fall, was auch der Lehrermangel zeige. Steuervergünstigungen und Eigenheimförderung zum Bau neuer Wohnungen schätzte er besser als Zuschüsse ein, sah aber auch: »Wir können dafür nicht einfach Freiflächen zubauen, sondern müssen verdichten und in den Städten in die Höhe bauen.« Zur Strukturentwicklung im ländlichen Raum sah er als Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Dörfer nicht ausbluten. Besiedlung im ländlichen Raum bewirke eine Entflechtung der Städte. »Das ist für die Regierung eine enorme Aufgabe, aber es sind auch die Kommunen gefordert«. Die Schaffung von guten Infrastrukturen sei wesentlich, aber grundsätzlich spielten auch Naturnähe und Freizeitmöglichkeiten eine Rolle.