Achern / Oberkirch

Mit Diplom – aber ohne Job

Daniela Kimmig
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12. März 2007
Der Kinderschutzbund, Ortsgruppe Oberkirch, vermittelt über Hildegard Brussig »Diplom-Babysitterinnen«, die sich an fünf Abenden durch professionelle Referenten das erforderliche Fachwissen für den Umgang mit Kindern angeeignet haben. Trotz der umfangreichen Ausbildung ist die Vermittlungsrate gering.
Oberkirch. Wer ein »richtiger Babysitter« sein will, muss wissen, worauf man im Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern achten muss. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule bietet der Kinderschutzbund Oberkirch jährlich Kurse an, in denen sich Jugendliche ab 14 Jahren ein Grundwissen über den richtigen Umgang mit Kindern aneignen können (siehe Infokasten).  »Die Kursnachfrage in Oberkirch ist sehr gut«, betont Beate Kuhn-Nepita von der Oberkircher Ortsgruppe des Kinderschutzbund Ortenau. Die Resonanz sei so gut, dass immer mehr Bewerberinnen als Ausbildungsplätze vorhanden seien. Die Mädchen zeigten sich in den Kursen sehr motiviert. Ein großes Problem sei, dass die Vermittlungsrate trotz der Schulungen sehr gering ist. »Wir wissen nicht, woran es liegt«, bedauert Beate Kuhn-Nepita gegenüber der Acher-Rench-Zeitung. Im Hinblick auf den finanziellen Aspekt beteilige sich der Kinderschutzbund an den Kosten, wenn diese von sozial schwächer gestellten Familien oder Alleinerziehenden nicht getragen werden können. Auffallend sei auch die spärliche Kursbeteiligung aus dem oberen Renchtal. Da die Mädchen noch keinen Führerschein haben, könnten dort zudem nur schwer Babysitterinnen aus Oberkirch vermittelt werden. Andere Verpflichtungen Das bestätigt auch Hildegard Brussig, die über eine Kartei verfügt, in der etwa 40 Mädchen zwischen 14 und 19 Jahren zur Vermittlung registriert sind. »Im Alter ab etwa 17 Jahren ändern sich bei den meisten Mädchen die Interessen und Verpflichtungen«, weiß Hildegard Brussig. Deshalb stünden überwiegend Mädchen zwischen 14 und 15 Jahren zur Verfügung. Immer wieder stellten Eltern des Alters wegen die Kompetenz der Mädchen in Frage. Diese Zweifel seien laut Hildegard Brussig bei »Diplom-Bewerberinnen« unbegründet, da sie über ein umfangreiches Wissen im Umgang mit Kindern verfügten. Zu den Ausbildungsinhalten hat die Acher-Rench-Zeitung fünf Mädchen befragt. Die 14-jährige Felicitas Wiegert erklärt: »Wir haben gelernt wie man mit Kindern umgeht, die sich in der Trotzphase befinden.« Die Entwicklungsstufen eines Kindes seien ausführlich besprochen worden.   Auch die 14-jährige Annabell Riemer hebt diesen Teil der Ausbildung hervor: »Vor dem Kurs habe ich mich oft gefragt, warum viele Mütter nicht gleich reagieren, wenn ihr Kind trotzt, die Fachleute zeigten uns, wie man in solchen Situationen vorgeht.« Den medizinischen Teil der Ausbildung fanden die Mädchen sehr hilfreich. Erstmaßnahmen »Wir haben gelernt, wie man erkennen kann, ob ein Kind krank ist«, betont die 14-jährige Laura Figel. Die Kenntnisse über Erstmaßnahmen bei Krankheiten und Unfällen vermittelte den Babysittern der Oberkircher Kinderarzt Hanns-Michael Burow, der im Wechsel mit seinem Kollegen Rainer Stier den medizinischen Teil der Kurse leitet. Ines Müller, ebenfalls 14 Jahre alt, erwähnt einen weiteren Bereich: »Wir wissen jetzt, wie man Kinder verschiedener Altersstufen sinnvoll beschäftigen kann und wie ein Kind gewickelt wird.« Im Hinblick auf die Vermittlung wünschten sich alle befragten Mädchen, fest in einer Familie als Babysitterin aufgenommen zu werden. Dazu meint die 17-jährige Katharina Braun, erfahrene Diplom-Sitterin: »Es ist besser, wenn man eine feste Familie findet.« So könnten sich Kinder, Eltern und Babysitterin aufeinander einstellen, was einen reibungslosen Ablauf begünstige. Auf die Frage, wo sie sich in diesem System eine Verbesserung wünscht, antwortet Hildegard Brussig: »Es wäre schön, wenn ich in Zukunft mehrere Mädchen vermitteln könnte.« Rückmeldungen von Seiten der Babysitterinnen, ob eine Vermittlung erfolgreich war und Abmeldungen derer, die kein Interesse mehr haben, nannte sie als weitere Aspekte, die zu einer Optimierung des Systems führen könnten. Wer einen Babysitter braucht, kann sich bei Hildegard Brussig melden, ? 0 78 02 / 37 49. Die Kosten fürs Babysitten seien immer Verhandlungssache, ein Betrag von mindestens fünf Euro für die erste Stunde Sitten sei angebracht.

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